Das Börsendebüt am Dienstag ist Petershill Partners geglückt, ein Kurssprung, wie es ihn bei den IPOs anderer Private-Equity-Häuser zuletzt gab, blieb allerdings aus. Der Börsengang bringt dem Unternehmen und seinen Investoren einem Milliardenbetrag ein, bei der Bewertung übertrifft die Goldman Sachs-Tochter die Erwartungen sogar.
Direkt zu Handelsbeginn legten die Papiere von Petershill Partners 2,7 Prozent zu, gaben diese allerdings schnell wieder ab und stehen am Dienstagmittag mit 342 Pence unter dem Ausgabepreis von 350 Pence.
Dieser lag in der Mitte der Preisspanne von 320 bis 380 Pence und brachte dem Unternehmen 547 Millionen Britische Pfund (GBP) ein. Die Investoren schlugen beim Börsengang Aktien im Wert von 465 Million GBP los.
Zum Börsendebüt kommt Petershill Partners, das Minderheitsbeteiligungen an anderen Private-Equity- und Hedgefonds-Managern eingeht, auf eine Bewertung von vier Milliarden GBP, was umgerechnet 5,5 Milliarden Dollar entspricht. Ursprünglich waren fünf Milliarden Dollar erwartet worden.
Die Private-Equity-Branche erlebt in den letzten Jahren einen massiven Aufschwung: Alleine in diesem Jahr werden Schätzungen zufolge Fonds weltweit etwa 1,3 Billionen Dollar eingesammeln. Mehr als dreimal so viel wie noch vor zehn Jahren.
Auch an der Börse sind bei Beteiligungsgesellschaften gefragt: Der französische Investor Antin Infrastructure Partners legte bei seinem IPO vergangene Woche 33 Prozent zu, die Bridgepoint-Aktie sprang am ersten Handelstag im Juli 28 Prozent.
Ein derart fulminanter Börsenstart ist Petershill Partners zwar nicht gelungen, doch das Modell, sich an erfolgreichen Investoren zu beteiligen, ist spannend und ein Ende des Booms im Private-Equity-Markt nicht absehbar. DER AKTIONÄR nimmt den Börsenneuling auf die Watchlist. Die Aktie von Goldman Sachs ist eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung.