Kaum neue gute Filme aus Hollywood haben dem fränkischen Maschinenbauer Singulus schwer zu schaffen gemacht. "Die Konsumenten haben dieses Jahr unerwartet wenig Blu-Ray-Disks gekauft. Das hat ein enormes Loch in unsere Finanzen gerissen", sagte Singulus-Sprecher Bernhard Krause am Donnerstag in Kahl am Main. Auch haben sich wichtige Geschäftsabschlüsse im Solarbereich weiter verzögert. Unter dem Strich steht deshalb nach neun Monaten ein sattes Minus von 41,7 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lag Singulus mit 2,2 Millionen Euro in den roten Zahlen.
Geschäftsbereiche
Singulus stellt Maschinen zur Produktion von Blu-ray-Scheiben, CDs, DVDs, Halbleitern und Solarzellen her. Das Unternehmen verbuchte bis Ende September neue Aufträge im Wert von 48,4 Millionen Euro, gut halb so viel wie bis zum dritten Quartal 2013. Der Umsatz des Maschinenbauers gab im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich nach und lag Ende September bei 52,8 Millionen Euro.
Maßnahmen
Um die Verluste besser auffangen zu können, will Singulus nun Tochterunternehmen im Ausland schließen, die bislang Service und Vertrieb übernahmen. Stattdessen soll auf ein Vertreternetz umgestellt werden. Betriebsbedingte Kündigungen an den deutschen Standorten in Fürstenfeldbruck und Kahl am Main schloss Krause aus. Derzeit beschäftigt Singulus fast 360 Mitarbeiter.
Der Konzern erwartet zudem ein schwaches viertes Quartal. Die Kosten für die Umstrukturierung werden das Ergebnis zusätzlich mit rund drei Millionen Euro belasten. Singulus werde deshalb sein Jahresziel - ein ausgeglichenes operatives Ergebnis - nicht erreichen.
Aktie meiden
Die Aktie des Maschinenbauers ist weiterhin nur etwas für Zocker. Anleger meiden das Papier. Damit der Titel auch wieder für Anleger attraktiv wird, muss Singulus erst neue Aufträge vor allem im Solarbereich vermelden.
(Mit Material von dpa-AFX)