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12.02.2021 ‧ Leon Müller

Peak: Nasdaq, DAX, Bitcoin

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Bitcoin

Diese Meldung ist angesichts immer neuer Vola-Schwünge bei Einzelwerten fast ein wenig untergegangen: Der Nasdaq Composite – Amerikas breit gefasster Technologie-Index – hat erstmals in seiner Geschichte den DAX überholt. Gemessen in Punkten steht der Nasdaq Composite jetzt höher als das deutsche Börsenbarometer, als der Index, der die deutsche Wirtschaft international bestmöglich abbilden soll. In den Geschichtsbüchern wird das Börsenhistorikern am Ende allenfalls eine Randnotiz wert sein. Zu unbedeutend ist der deutsche Aktienmarkt bei internationalen Investoren inzwischen, als dass sie so ein Überholvorgang noch groß überraschen würde. Wenig schmeichelhaft für den Börsenstandort Deutschland aber ist er dennoch.

Wie gut, dass sich auch Anleger hierzulande mit Gewinnen auf breiter Front ablenken können. Ob am Aktienmarkt insgesamt, bei Einzelwerten im Extremen, oder bei Kryptowährungen. Der Bitcoin etwa ist in die Höhe geschnellt, nachdem Tesla angekündigt hat, 1,5 Milliarden US-Dollar fortan statt in klassischer Fiat-Währung lieber im „digitalen Gold“ anzulegen. Dabei wähnten Skeptiker den Bitcoin erst vor wenigen Wochen am Peak – am Gipfel und damit kurz vor dem Absturz. Es sollte anders kommen, und es dürfte anders bleiben.

Überhaupt hört man in diesen Tagen immer öfter die Frage, ob es dieses Mal nicht doch anders sein könnte als in vorherigen Hausse-Phasen. Die letzten großen Abstürze liegen schließlich inzwischen lange zurück. 2000 kollabierten die Kurse als Reaktion auf das Platzen der Dotcom-Blase. 2007 zwang die Subprime-Krise auf dem US-Immobilienmarkt die Börsen in die Knie. In beiden Fällen erreichte der DAX, um beim deutschen Aktienmarkt zu bleiben, jeweils ein neues Rekordhoch. Jetzt sehen wir wieder ein solches, und nicht das erste seit 2007. Ist dieses Mal also wirklich etwas anders? Ja. Es ist die längste Hausse am deutschen Aktienmarkt, die wir je gesehen haben. Ja, das Geld war weder 2000 noch 2007 so „billig“ wie heute. Und ja, die Aktie war nie zuvor so alternativlos als Anlageform, wie sie es heute ist. Doch eines ist gleich geblieben: Wir nähern uns dem Peak mit jedem Tag, der vergeht.  

Dazu eine weitere Randnotiz: Erst zweimal in seiner 25-jährigen Geschichte fand DER AKTIONÄR mehr Käufer als zuletzt. Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) zufolge kauften im vierten Quartal 2020 insgesamt 38.605 Menschen das Magazin, ob als Abonnent oder als Käufer eines Exemplars am Kiosk. Interessant sind die Zeitpunkte der beiden vorherigen Rekordquartale: Im ersten Quartal des Jahres 2001 zählte die IVW 40.558 Käufer. Sechs Jahre später, im ersten Quartal des Jahres 2007, waren es 39.518. Zwischen Verkaufs-Peak und Aktienmarkt-Hoch lag in beiden Fällen etwa ein Jahr. Das mag Zufall sein. Das wird vermutlich auch Zufall sein. Aber wie dem auch sei: Wir sollten gewahr sein, dass die Rallye nicht ewig weitergehen wird. Also vergessen Sie nicht: Nehmen Sie hier und da Gewinne mit. Einerseits um Risiko zu reduzieren. Andererseits bleiben Sie flexibel, wenn sich günstigere Kaufgelegenheiten bieten. 

Weitere Themen im Heft:

Zurück zu alter StärkeEs ist viel schiefgelaufen in den vergangenen Jahren. Doch die Restrukturierung läuft auf Hochtouren – und die Technologie ist bei vielen Megatrends gefragt. (S. 10)

7 brandheiße Aktien – die Rallye geht weiter, so räumen Anleger richtig ab!

Die Stimmung ist weiterhin gut, die Erwartung eines großen Corona-Hilfspakets für die USA wirkt kurstreibend. Die Impfkampagne läuft in vielen Ländern sehr gut an und auf den Sparbüchern der Bürger herrscht weiterhin Nullzinsflaute, weshalb auch viele junge Menschen die Börse für sich entdecken. DER AKTIONÄR reitet für seine Leser weiter auf der Erfolgswelle und hat sieben brandheiße Momentum-Titel aufgespürt, die noch jede Menge Potenzial aufweisen. (S. 14)

Die Alpha-Wette

Der Suchmaschinen-Riese ist während der Corona-Pandemie nur noch mächtiger geworden und die Aktie notiert auf Rekordhoch. Die zukünftige Kursfantasie bezieht Alphabet dennoch nicht aus seinem Brot- und Buttergeschäft. (S. 26)

Angriff des Klonkriegers

Was bedeutet Bezos’ Rücktritt für Amazon? Kann sein Nachfolger Andy Jassy die Lücke schließen? DER AKTIONÄR gibt Antworten auf die drängendsten Fragen. (S. 38)

Es sprudelt wieder

Corona hat selbst dem zuvor enorm profitablen französischen Energie-Riesen Total rote Zahlen eingebrockt. Doch nun sprudeln die Gewinne wieder. Angesichts steigender Ölpreise stehen die Chancen für einen Rebound der Aktie gut. (S. 50) 

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Dieses Editorial ist in DER AKTIONÄR Nr. 07/2021 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.

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Gerd Weger ist seit den 1980ern erfolgreich an den Märkten aktiv und vielen Börsianern als Kolumnist der €uro am Sonntag oder als Betreiber seines legendären „Millionen­depots“ bekannt. Im Jahr 2017 hat er seinen Fokus von Aktien auf Kryptowährungen verlagert und legt nun ein Standardwerk vor: Der Schwerpunkt liegt auf den Bewertungsfaktoren von Bitcoin und Co. Die im Ver­gleich zu Aktien völlig anderen Ansätze zur Fundamentalanalyse werden in dem Buch systematisch dargestellt. Wichtig sind auch die Überlegungen für eine Steueroptimierung. Für aufgeklärte Investoren und Trader ist all dies unerlässlich für einen nachhaltigen Anlageerfolg mit Kryptowährungen. 

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