Der Hype um das größte IPO in der Gesichte Indiens war groß. Die Ernüchterung am Ende des ersten Handelstages auch, nachdem die Aktie von Paytm fast ein Drittel an Wert verloren hatte. Alleine eine Tochtergesellschaft von Warren Buffetts Berkshire Hathaway verlor am Donnerstag einen dreistelligen Millionenbetrag.
Bereits der erste Kurs notierte unterhalb des Ausgabepreises von umgerechnet 28,60 Dollar. Aus dem Handel an der BSE (früher Bombay Stock Exchange) gingen die Paytm-Papiere mit einem Abschlag von 27 Prozent.
Paytm ist ein Finanz-Technologie-Unternehmen (englisch: Fintech), das sich auf mobile Zahlungen spezialisiert hat. Darüber hinaus hält es eine Reihe von Beteiligungen an anderen Finanz- und Technologieunternehmen.
Dem exzellenten Wachstum – das Unternehmen hat in zehn Jahren 337 Millionen registrierte Verbraucher und 22 Millionen Händler auf seine Plattform gezogen – stehen massive Verluste gegenüber. Bei 430 Millionen Dollar Umsatz fiel im letzten Jahr ein Verlust von 230 Millionen an. Analysten hatten im Vorfeld des IPO mehrfach darauf hingewiesen, dass die Bewertung von 18,6 Milliarden Dollar zu hoch angesetzt sei.
Zu den internationalen Schwergewichten, die in den letzten Jahren gut 5,5 Milliarden Dollar in das indische Fintech investiert haben, zählt auch BH International Holdings, eine Tochtergesellschaft von Warren Buffetts Berkshire Hathaway. Der Wert ihrer Paytm-Position verlor am Donnerstag mehr als 120 Millionen Dollar an Wert.
Paytm ist jedoch nicht Buffetts einzige Fintech-Wette: Aktuell arbeitet die brasilianische Digital-Bank Nubank, an der Berkshire Hathaway beteiligt ist, an ihrem US-IPO. Mit einer angestrebten Bewertung von 50 Milliarden Dollar wäre sie doppelt so wertvoll wie die Deutsche Bank.
Auch nach dem Einbruch am ersten Handelstag kommt Paytm noch auf eine stattliche Bewertung von 13,6 Milliarden Dollar. Angesichts der erheblichen Verluste des Unternehmens bleibt DER AKTIONÄR an der Seitenlinie.