Die Aktien von Paypal fallen heute wie ein Stein und schieben sich dabei noch auf einen der hintersten Plätze im NASDAQ 100. Die fetten Jahre scheinen für den Zahlungsdienstleister vorerst vorbei. Dabei dürften nicht nur die Sorgen vor steigenden Zinsen auf dem Kurs lasten. Die Konkurrenz wird größer und ein Tech-Dino bläst nun zum Angriff.
Paypal macht Anlegern 2022 keine Freude. Seit Jahreswechsel ist die Aktie überproportional gefallen mit 58 Prozent. Das ist deutlich mehr als der Benchmark-Index NASDAQ 100 mit einem Verlust von 27 Prozent. Heute geht es weiter brutal abwärts: Denn die Inflation im Mai erreicht mit 8,6 Prozent mehr als die 8,3 Prozent, die Experten erwartet hatten. Viele Marktteilnehmer rechnen nun offenbar mit einer aggressiveren Zinswende der Fed und damit noch höhere Zinsen.
Darum sinkt die Aktie
Doch gerade für höherbewertete Tech-Titel ist das Gift. Das laufende KGV von Paypal liegt mittlerweile zwar bei 20 – so günstig wie seit einigen Jahren nicht mehr. Allerdings ist der Großteil davon auf die Verluste des letzten Dreivierteljahres zurückzuführen. Steigen die Zinsen, dann ergeben sich in den Bewertungsmodellen der Profis in der Zukunft geringere Gewinne. Auf heute bezogen sinken damit die Kursziele.
Apple greift an
Auch die neueste Attacke von Apple dürfte auf dem Kurs lasten. Diese Woche wurde bekannt, dass der Konzern aus Cupertino seine Wallet aufmotzt und nun ebenfalls „Buy now, pay later“ für Nutzer von Apple Pay einführt. Anders als bei früheren Fintech-Funktionen verzichtet der Konzern diesmal jedoch auf externe Banken und Finanzdienstleister als Partner. Stattdessen kümmert sich darum ein Tochterunternehmen. Das ist eine harte Konkurrenz für Paypal & Co.
Die Aktie von Paypal ist schwer angeschlagen. Der Konzern ist zwar noch immer eine Macht im Markt für Zahlungsdienstleistungen, aber derzeit werden Technologiewerte gnadenlos abverkauft. Anleger greifen nicht in das fallende Messer und bleiben an der Seitenlinie.