Nach der heftigen Talfahrt im Vorjahr ist Aktie von Paypal am Dienstag mit Kursgewinnen von mehr als vier Prozent in den ersten Handelstag des Jahres 2023 an der New Yorker Wall Street gestartet. Rückenwind liefert dabei ein positiver Analystenkommentar samt neuer Kaufempfehlung von der US-Bank Truist.
In der am Dienstag veröffentlichten Studie lobt Truist-Analyst Andrew Jeffery unter anderem die starke Netto-Cash-Position des Online-Bezahldiensts von rund sechs Milliarden Dollar. Geld, welches Paypal Spielraum für Aktienrückkäufe und Übernehmen gebe.
Zudem brachte der Experte einen möglichen Rücktritt von CEO Dan Schulman ins Spiel. Der langjährige Paypal-Chef feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag und könnte nach mehr als acht Jahren an der Konzernspitze Platz für einen Nachfolger machen, der seine Erfolge fortschreibt, argumentiert Jeffery.
Sollte es dazu kommen, rechnet der Experte mit weiteren Veränderungen im Top-Management, nachdem im Vorjahr bereits Finanzchef John Rainey das Unternehmen verlassen hatte und sein Nachfolger Blake Jorgensen derzeit aus gesundheitlichen Gründen eine Zwangspause einlegen muss.
Bereits im August hatte Paypal – wohl auf Druck des aktivistischen Investors Elliott Management – für Anfang 2023 einen Investorentag angekündigt, bei dem finanzielle und strategische Updates sowie Maßnahmen zur Kapitalausschüttung an die Aktionäre bekanntgegeben werden sollen. Zwar steht ein konkreter Termin noch aus, die Spannung steigt aber schon jetzt.
Neue Kaufempfehlung mit 33 Prozent Luft nach oben
Mit Blick auf das operative Geschäft bezeichnete Truist die Erwartungen der Wall Street an die Umsatzentwicklung im laufenden Jahr als „vertretbar“. Die von Bloomberg befragten Analysten prognostizieren für 2023 im Schnitt ein Umsatzwachstum von rund neun Prozent auf 30,1 Milliarden Dollar. Mit Blick auf den Gewinn pro Aktie sieht der Analyst 2023/24 sogar Potenzial, dass die bisherigen Erwartungen übertroffen werden.
Folglich hat Jeffery die Paypal-Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 75 auf 95 Dollar erhöht. Ausgehend vom letzten Wall-Street-Schlusskurs vor dem Jahreswechsel signalisiert er damit rund 33 Prozent Kurspotenzial.
An der Börse kommen diese Aussichten gut an. Während die US-Leitindizes ihre anfänglichen Kursgewinne am Dienstag schnell wieder abgeben mussten, baut die Paypal-Aktie ihren Vorsprung zur Stunde sogar auf mehr als fünf Prozent aus. Sie erobert damit auch den GD21 im Bereich von 71,33 Dollar zurück.
DER AKTIONÄR spekuliert bereits seit Mitte Dezember auf das längst überfällige Comeback der Paypal-Aktie und zählt sie auch zu den Favoriten der Redaktion für das Jahr 2023.