Bei Patrizia Immobilien stehen heute tiefrote Vorzeichen auf der Kurstafel. Die Aktie schmiert um über neun Prozent ab und ist damit klares Schlusslicht im SDAX. Dabei lagen die heute präsentieren Zahlen im Rahmen der Erwartungen und die Dividende soll sogar überraschend hoch ausfallen. Ein großes Haar in der Suppe gab es allerdings.
Patrizia Immobilien hat 2023 beim operativem Ergebnis einen Einbruch um 32 Prozent auf 54,1 Millionen Euro hinnehmen müssen. Der Konzern begründet dies unter anderem mit dem schwachen Immobilienumfeld und Reorganisationsaufwand. Unter dem Strich fiel auf die Anteilseigner ein Gewinn von 5,8 Millionen Euro und damit ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Die verwalteten Vermögenswerte gingen um drei Prozent auf 57,3 Milliarden Euro zurück.
Auch die unter anderem durch Transaktionen erzielten Gebühreneinnahmen sanken deutlich, sodass die gesamten Gebühreneinnahmen um knapp vier Prozent auf gut 312 Millionen Euro zurückgingen. Die 2023er-Zahlen lesen sich zwar schlecht, lagen aber in etwa im Rahmen der Erwartungen.
Trotz der getrübten Stimmung in der Immobilienbranche will Patrizia etwas mehr an seine Aktionäre ausschütten. Der Vorstand schlägt für 2023 eine Dividende von 34 Cent je Aktie vor. Im Vorjahr waren es 33 Cent. Insgesamt wäre das die sechste Erhöhung seit Beginn der Zahlungen im Geschäftsjahr 2017. Analysten hatten im Schnitt mit einer Dividende nur mit 19 Cent gerechnet. Der Patrizia-Vorstand will die Dividende zukünftig stetig steigern.
Den Anlegern schmecken die Nachrichten heute so gar nicht. Analyst Kai Klose von der Berenberg Bank macht dafür vor allem den Ausblick verantwortlich. So sei das Ziel für den operativen Gewinn für das laufende Jahr vorsichtig. Patrizia verkündete, dass das wirtschaftliche Umfeld eine Herausforderung bleibe, insbesondere im Immobilienbereich. Der Augsburger Immobilienkonzern rechnet damit, dass der Bewertungsdruck auf Immobilien bis ins Geschäftsjahr 2024 anhalten wird.
Patrizia Immobilien ist keine laufende Empfehlung. Die heute vorgestellten Zahlen und der Ausblick für 2024 haben gezeigt, warum. DER AKTIONÄR setzt im Immobilienbereich unverändert auf andere Aktien.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.