Aktienhändler und leidenschaftliche Börsianer haben bestimmt ihr Bestes getan. Doch das ganze Feiern angesichts etlicher Höchstkurse an den Aktienmärkten half nichts: Die weltweiten Champagnerverkäufe sind wegen coronabedingter Barschließungen 2020 auf 245 Millionen Flaschen und damit auf den niedrigsten Stand seit 1995 eingebrochen.
2021 wird aber wieder mehr Champagner getrunken werden, denn wir haben zweifach Grund zum Feiern. Zum einen kehrt die Normalität Schritt für Schritt zurück, womöglich schneller, als wir es erträumt haben. Dirk Heinrich, Vorsitzender des Ärzteverbandes Virchowbund, hat eine baldige Aufhebung der Impfpriorisierung für alle Vakzine gegen das Coronavirus gefordert. Dieser Schritt solle spätestens in zwei bis drei Wochen passieren, so Heinrich zur Neuen Osnabrücker Zeitung.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz forderte in der Bild am Sonntag einen „Fahrplan zurück ins normale Leben“ und „klare und mutige Öffnungsschritte für den Sommer“. Restaurants sollten sich auf ihre Öffnung einstellen und die Bürger ihren Sommer planen können. Ebenfalls solle der Zeitpunkt festgelegt werden, ab wann wieder Konzerte, Theater und Fußball im Stadion möglich seien.
Diese Aussichten führen zum anderen zu noch weiterer Feierlaune an der Börse. Das Ende des Lockdowns wird zu Nachholeffekten der Bürger führen, wie es sie das letzte Mal nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben hat. Der IWF hat jüngst seine Prognose für das weltweite BIP auf sechs Prozent (Januar: 5,5 Prozent) angehoben. Die etablierten Volkswirtschaften werden demnach voraussichtlich im Schnitt um 5,1 Prozent zulegen, wobei die USA sogar ein BIP-Wachstum von 6,4 Prozent erreichen können. „Trotz der hohen Unsicherheit über den Verlauf der Pandemie wird ein Ausweg aus dieser Gesundheits- und Wirtschaftskrise immer deutlicher sichtbar“, so IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath.