In Silicon-Valley-Manier wurde der Event zur Präsentation der neuen Drohne von Parrot mit einem Countdown auf der Unternehmenshomepage angekündigt. Mit dem Model Anafi beweist der aus Frankreich stammende Hersteller für Konsumentendrohnen einmal mehr seine Innovationskraft. Denn die faltbare Drohne mit einem Gewicht von 320 Gramm ist mit einer 21 Megapixel Kamera inklusive 180°-Weitwinkelobjektiv und der Möglichkeit zu 4K HDR Videoaufnahmen ausgestattet. Ein weiteres Feature ist die Objekterkennung, welche in der Drohne integriert ist. Somit kann die Drohne einem Gegenstand oder einer Person eigenständig folgen. Beeindruckend sind des Weiteren die Flugzeit von 25 Minuten mit einer Akkuladung und die Höchstgeschwindigkeit von 55km/h.
Die Parrot Anafi ist ein Angriff auf die Mavic Air des aus China stammenden Konkurrenten DJI. Beide Modelle haben ähnliche Eigenschaften (die Mavic Air erkennt und umfliegt zusätzlich Hindernisse eigenständig) und befinden sich im selben Preissegment. Die Drohne aus Frankreich wird ab dem 02. Juli 2018 für 699 Euro erhältlich sein.
Anleger sind weiter skeptisch
Die Anleger waren von den Neuerungen in Verbindung mit der Anafi offensichtlich nicht überzeugt. Die Aktie bewegte sich nach Veröffentlichung des Modells kaum. Ob die Innovationen von Parrot ausreichen, um den Abwärtstrend beim Umsatz zu stoppen, bleibt abzuwarten. Erst Ende Mai gab das Unternehmen die erwartungsgemäß schlechten Zahlen für das erste Quartal 2018 bekannt. Den Umsatzeinbruch von minus 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr kommentierten die Anleger mit einem neuen 52-Wochentief bei 4,5 Euro. Die Analysten gehen derweil von einer Umsatzsteigerung von über 32 Prozent bis 2020 aus und bleiben dementsprechend optimistisch.
Charttechnisch befindet sich die Aktie seit dem Rekordhoch im Jahr 2015 im Abwärtstrend. Ein Boden scheint bislang nicht gefunden. Die Zukunft des Drohnenherstellers ist ungewiss und es sollte eine Bodenbildung abgewartet werden. Positiv stimmen die Bereiche Agraranalyse und Drohnen mit Wärmebildkameras, in denen die Franzosen sehr gut aufgestellt sind. Da sich die liquiden Mittel pro Aktie auf 4,79 Euro belaufen und das laufende Kurs-Umsatz-Verhältnis bei unter 1 liegt, bleibt Parrot für den AKTIONÄR ein Kandidat für die Watchlist.