Als Paragon im September 2017 den Börsengang der erfolgreichen Tochter Voltabox bekannt gab, gingen die Aktien weg wie warme Semmeln. Nur sieben Monate später warfen die Anleger ihre die Papiere wie faules Obst auf den Markt - die Paragon-Aktie stürzte von 80 Euro bis auf 52 Euro ab. Fast 100 Millionen Euro Börsenwert, innerhalb von nur drei Tagen weggewischt.
Auslöser des Kurseinbruchs war die Meldung, wonach sich Paragon in eine KGaA, also eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, umwandeln werde. Rechtfertigt das aber einen Kurseinbruch von 35 Prozent?
Warum aber hat Paragon diesen Schritt gewählt?
Die Familie Frers müsste in der AG-Form weiterhin jede Kapitalerhöhung voll mit zeichnen, will man nicht verwässert werden. Aktuell hält man 50 Prozent plus eine Aktie. Das ist sicherlich auch eine finanzielle Frage. Diesem Konflikt geht Paragon mit der Rechtsform der KGaA aus dem Weg.
Nächster Wachstumsschub
Die Familie Frers bestehend aus Klaus Dieter, Nils und Birgit Frers wird auch in Zukunft als Komplementär die Kontrolle bei Paragon beibehalten, auch wenn große Teile des Grundkapitals in Form von weiteren Aktien über Kapitalerhöhungen zur weiteren Wachstumsfinanzierung ausgegeben werden.
Ob sich Gründer Klaus Dieter Frers durch die Wahl einer KGaA vor einem aggressiven Finanzinvestor schützen möchte, der durch den Kauf eines größeren Aktienpaketes Druck auf den Vorstand ausüben könnte, bleibt offen.
Geht es nach Frers, so wird sich bei Paragon nach der neuen Rechtsform ohnehin nichts ändern. Die Familie Frers ist bisher der Schlüsselaktionär und wird dies auch nach der Umwandlung bleiben.
Ob nun AG oder KGaA, Frers hat mit Paragon noch große Ziele. „Meine wichtigste Aufgabe besteht in den nächsten Jahren darin, das Unternehmen auf den nächsten Wachstumsschub vorzubereiten. Wir haben die Chance, schon 2021 mehr als eine halbe Milliarde Euro Jahresumsatz zu erwirtschaften. Dafür brauchen wir größere Kapazitäten, mehr Mitarbeiter und neue Führungskonzepte, mit denen die Verantwortung auf mehr Schultern verteilt wird“, sagt der Gründer.
Kauflimits
Fakt ist: Paragon ist für die Zukunft gut aufgestellt. Paragon baut als Autozulieferer Sensoren und Mikrofone und Schnittstellen für den Anschluss externer Geräte an die Fahrzeugelektronik. Mehr und mehr steuern aber die neuen, kleinen Tempomachervon Paragon zum Umsatz bei. Zum Beispiel die Elektromobilität. Viel Potenzial liegt auch in den Bereichen Luftgütesensoren, autonomes Fahren und Carsharing.
Die Märkte befinden sich aktuell in einem etwas unruhigen Fahrwasser. Anleger können versuchen, bei Paragon mit Kauflimits bei 53,00 Euro und 51,00 Euro zum Zug zu kommen.