Der Name des Unternehmens Allergan wird in aller erster Linie mit dem Kassenschlager Botox in Verbindung gebracht. Doch der Blockbuster ist in Gefahr: Mylan und AKTIONÄR-Tipp Revance schmieden eine Allianz und verfolgen die Entwicklung eines Botox-Biosimilars. Auf lange Sicht drohen Allergan damit kräftige Umsatzeinbußen, wenn die Entwicklung erfolgreich verläuft.
Revance Therapeutics verfügt bereits über eine Botox-Alternative in zulassungsrelevanten Studien. Die Rede ist von RT002, welches im Dezember 2017 in der Indikation gegen Falten der Glabella erfolgreich getestet wurde und für Aufsehen sorgte. Mit der Mylan-Kooperation möchte Revance dem Botox-Hersteller Allergan auf lange Sicht weitere Umsätze abluchsen. Im Vorfeld der Entwicklung erthält der AKTIONÄR-Tipp 25 Millionen Dollar per Upfront-Zahlung vom Generika-Hersteller Mylan.
Neue Gerüchte
In Ausgabe 01/2018 hat DER AKTIONÄR Revance bereits als potenziellen Übernahmekandidaten vorgestellt: Revance ist mit den Daten zu RT002 "zu einem heißen Übernahmekandidaten gereift, nicht nur für Allergan." Bis zu der Ankündigung, ein Botox-Biosimilar mit Mylan zu entwickeln, war es ruhig um die Aktie bestellt. Bis jetzt.
Der jüngste Deal hat nun auch die Analysten von Goldman Sachs aufwachen lassen. Sie stufen die Aktie von Revance Therapeutics mit "Buy" ein und haben für den Biotech-Titel ein Kursziel von satten 60 Dollar ausgerufen – vom aktuellen Kursniveau entspricht das einem unfassbaren Upside-Potenzial von 100 Prozent. Die Experten sehen ein hohe Wahrscheinlichkeit, dass Revance zum Übernahmeziel wird. Einen möglichen Übernahmepreis je Aktie beziffert Goldman sogar auf 66 Dollar.
Aktie vor Kurssprung
Die wieder aufflammenden Übernahmegerüchte und die Mylan-Kooperation sollten der Aktie nun die zuletzt fehlenden Impulse liefern. Denn mit einer Übernahme von Revance könnte sich Allergan auf lange Sicht besser vor möglichen Umsatzeinbrüchen beim Kassenschlager Botox schützen. Trotz der positiven Aussichten bleibt die Revance-Aktie ausschließlich hochspekulativ agierenden Anlegern vorbehalten. Zur Absicherung sollte unbedingt ein Stopp bei 21,80 Euro platziert werden.