Die großen Nachrichten fehlen derzeit bei der deutschen Biotechgesellschaft Paion. Dementsprechent läuft die Aktie seit Monaten in einer weiten Range seitwärts. Doch das Unternehmen konnte einige kleine Fortschritte erzielen, die sich in Zukunft durchaus noch auszahlen könnten. Zunächst erhielt das Specialty-Pharma-Unternehmen vom europäischen Patentamt ein Formulierungspatent für das Flaggschiffprojekt Remimazolam. Der Patentschutz gilt EU-weit bis Mai 2033. Es geht dabei um Voraussetzungen für die effiziente Herstellung von Remimazolam und den Vertrieb des Arzneimittels. Das Patent betrifft stabile Formulierungen von Remimazolam und verwandten Wirkstoffen. Dr. Wolfgang Söhngen, Vorstandschef der Paion AG, kommentierte: „Gemeinsam mit erteilten Patenten und laufenden Patentanmeldungen stellt es einen weiteren wichtigen Baustein zur Sicherung und Maximierung von Remimazolams kommerziellem Wert dar.“
Vor Kurzem hat Paion von den entsprechenden Behörden ein Patent in Japan erhalten. Dieses bezieht sich auf die Dosierung von Remimazolam, speziell geht es um die intravenöse Verabreichung von Remimazolam zur Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie. Auch hier zeigte sich Söhngen zufrieden: „Unsere Bemühungen, unser Patentportfolio zu erweitern, zahlen sich zunehmend aus. Dieses Patent stärkt den Schutz unserer Leitsubstanz Remimazolam in Japan bis 2033.“
Zudem sollen in wenigen Tagen Daten der Phase-3-Bronchoskopiestudie mit Remimazolam präsentiert werden. Und zwar bei der CHEST-Jahreskonferenz in Toronto am 1. November ab 21 Uhr MEZ. Positive „Headline-Daten“ aus dieser Studie wurden bereits im Juni dieses Jahres veröffentlicht. „Wir sind stolz darauf, dass die Daten der abschließenden Phase-3-Studie von Paion als „late breaker“ akzeptiert worden sind. Als wichtigstes Fortbildungstreffen für Lungenspezialisten ist die CHEST-Jahrestagung ein wichtiger Ort, um diese Daten zu diskutieren",erklärt Söhngen.
Die Aktie von Paion reagierte auf die Meldung mit einem Kursplus von 1,2 Prozent auf 2,73 Euro. Zuvor hatte das Papier die Unterstützung im Bereich von 2,60 Euro erfolgreich getestet. Hier verläuft auch die 200-Tage-Linie. Aus charttechnischer Sicht wäre es nun wichtig, das Augusthoch bei 3,06 Euro zu überwinden. Langfristig bleibt die Aktie vielversprechend.