Nachdem OVH ihren Börsengang im Sommer kurzfristig absagte, unternehmen die Franzosen nun einen neuen Anlauf. Mit dem IPO soll ein dreistelliger Millionenbetrag eingesammelt werden. Das frische Kapital soll dem Cloud-Anbieter "Fire-Power" im Konkurrenzkampf mit einigen der größten Unternehmen der Welt verschaffen.
Der Anbieter von Cloud-Infrastruktur und Software-Plattform-Services weist für das abgelaufene Geschäftsjahr 1,6 Millionen Kunden, von KMU über Groß- und Technologie-Konzerne bis zu staatlichen Stellen, und einen Umsatz von 632 Millionen Euro aus.
Den operativen Ertrag beziffert das Unternehmen auf 31 Millionen Euro. Zu konkreten Wachstumsquoten machte OVH bislang allerdings keine Angaben.
Der weltweite Cloud-Infrastruktur-Markt soll im kommenden Jahre 210 Milliarden Dollar schwer werden. Das Segment der Software-Plattform-Services taxieren Analysten 2022 auf 483 Milliarden Dollar. Beide Bereiche sollen auf Sicht im Schnitt weiter zwischen elf und 13 Prozent pro Jahr zulegen.
Um dort mit den Schwergewichten wie Amazon, Google oder Microsoft bestehen zu können, will OVH beim IPO an der Euronext in Paris bis zu 400 Millionen Euro einsammeln. Auch bestehende Gesellschafter, darunter die Private-Equity-Häuser KKR und TowerBrook, planen Aktien zu verkaufen. In welcher Höhe ist bislang nicht bekannt.
Die Franzosen hatten bereits im Sommer einen Anlauf zu einem Börsengang unternommen, diesen allerdings verschoben, nachdem eines ihrer Daten-Center bei einem Feuer zerstört wurde.
Da die Cloud eine entscheidende Rolle bei der digitalen Transformation vieler Unternehmen spielt, sollte auch OVH weiter von der Digitalisierung der Wirtschaft profitieren. Sobald weitere Informationen zum geplanten Börsengang vorliegen, wird DER AKTIONÄR eine Bewertung vornehmen.