Mit der Verbesserung von digitalen Geschäftsprozessen macht die Cenit AG ihre Kunden wettbewerbsfähiger und erfolgreicher. Mit der Aktie können Anleger ihr Depot optimieren.
Es tut nichts zur Sache, passt aber recht gut ins Bild: Beim Treffen des AKTIONÄR mit Cenit-Vorstand Kurt Bengel in der Lobby eines Münchner Hotels saß der Fußball-Star Xabi Alonso am Nebentisch und genoss seinen Kaffee. Der Spanier sorgt beim FC Bayern München für optimale Abläufe im Aufbauspiel des Rekordmeisters – und stärkt somit die gesamte Mannschaft.
Cenit ist auch in Sachen Optimierung unterwegs. Nicht auf dem Fußballplatz, aber für ihre Kunden aus Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau oder aus dem Bereich Konsumgüter, Handel sowie der Luft- und Raumfahrt. Dabei hat sich die in Stuttgart beheimatete Gesellschaft über die letzten 25 Jahre zu einem der führenden PLM-Beratungs- und Implementierungspartner für Fertigungsunternehmen entwickelt. Die Schwaben bieten Kunden wie dem Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische, der Commerzbank, dem Flugzeugbauer Boeing und allen großen deutschen Autobauern ein umfangreiches Beratungs-, Service- und Software-Angebot. Dazu veredeln sie die Lösungen der strategischen Partner Dassault Systèmes und SAP durch eigene Produkte. Zudem ist die Gesellschaft einer der Top-3-Software-Partner von IBM. „Wir wandeln die erstklassige Technologie-Expertise und langjährige Branchenerfahrung unserer Mitarbeiter in Leidenschaft für professionelle IT-Lösungen um“, fasst Cenit-Vorstand Kurt Bengel das Modell im Gespräch mit dem AKTIONÄR zusammen. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den drei Top-Partnern generiert Cenit einen großen Teil der Umsätze mit margenstarken Service- und Beratungsdienstleistungen.
In den vergangenen Jahren hat sich vor allem die Partnerschaft mit Dassault Systèmes mit Hinblick auf gute Wachstumsraten bemerkbar gemacht. „Anfang des Jahres wurde diese Kooperation nochmals intensiviert und auf den Bereich Cloud-Lösungen ausgeweitet“, erklärt Felix Gode von GBC Research. „Nicht zuletzt deswegen wird die Kooperation ein wichtiges Wachstumsfeld bleiben. Aber auch der Eigensoftwarebereich sollte in den kommenden Quartalen Wachstumsimpulse liefern. Hier wurde zuletzt viel Entwicklungsarbeit geleistet, um das Angebot noch attraktiver zu gestalten“, führt der Analyst aus.
Zudem gefällt dem Experten der jüngste Dynamikzuwachs im EIM-Segment. In diesem Bereich seien zuletzt zwar noch Restrukturierungsmaßnahmen ergriffen worden, die die Entwicklung in den ersten neun Monaten 2014 noch belasten würden. Nachdem das Rentabilitätsniveau im dritten Quartal bereits wieder sehr gut gewesen sei, gehe Gode jedoch davon aus, dass das EIM-Segment 2015 zu alter Stärke zurückkehren wird.
Die jüngste Entwicklung der Gesellschaft ist damit insgesamt positiv zu beurteilen. Im dritten Quartal wurde der Umsatz um zehn Prozent gesteigert und dazu eine überproportionale EBIT-Steigerung von 22 Prozent erreicht. Nach neun Monaten steht daher ein Umsatzanstieg um 2,4 Prozent auf 91,4 Millionen Euro sowie ein EBIT-Plus von 15,3 Prozent auf 8,5 Millionen Euro zu Buche. Damit liegt die EBIT-Marge aktuell bei 7,4 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent). Vor diesem Hintergrund sieht Analyst Gode die Gesellschaft auf einem guten Weg. „Während ich davon ausgehe, dass die Umsatzerlöse leicht unter der angepeilten 5-Prozent-Zuwachsrate bei 123 Millionen Euro liegen werden, erwarte ich hingegen beim Ergebnis ein Übertreffen des 5-Prozent-Ziels mit einem EBIT von über neun Millionen Euro.“ Daraus würde eine EBIT-Marge von 7,3 Prozent resultieren. DER AKTIONÄR ist sogar noch eine Spur optimistischer und sieht die Marge bereits im Bereich von acht Prozent.
Bis 2018 wollen Bengel und Co den Umsatz auf 150 Millionen Euro steigern und dabei eine EBIT-Marge von zehn Prozent erzielen. „Das Umsatzziel kann mit einer jährlichen Wachstumsrate von fünf Prozent erreicht werden“, zeigt sich Gode zuversichtlich. Insbesondere vor dem Hintergrund der nochmals vertieften Kooperation mit Dassault Systèmes und der erweiterten Produktpalette ist das aus seiner Sicht absolut realistisch. „Das EBIT-Ziel von zehn Prozent Marge bedingt meines Erachtens, dass der Umsatzanteil an Eigensoftwareprodukten in Richtung der 20-Prozent-Marke steigt. Aber angesichts der jüngsten Entwicklungsanstrengungen bin ich auch diesbezüglich optimistisch“, so der Analyst. Der Umsatzanteil der Cenit-eigenen Software lag in den ersten neun Monaten 2014 noch bei rund zehn Prozent. In diesem Bereich kann eine deutlich höhere Marge als mit der Fremdsoftware generiert werden. Mit dem Ausbau der internationalen Präsenz und der Eroberung weiterer Marktanteile sollte Cenit den Wachstumskurs nachhaltig fortsetzen. Dabei geht die Verbesserung der Marge vor Umsatzwachstum. Dazu werden die Schwaben die gesamte Klaviatur an Optimierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen spielen. Somit sollte die Profitabilität in den kommenden Jahren spürbar steigen – und die Schwaben den Wettbewerbern ähnlich davoneilen wie der FC Bayern.