Der Dow Jones Industrial dürfte am Donnerstag weiter unter der schwindenden Aussicht auf schnelle Zinssenkungen leiden. Als Belastung kommt ein Kursrutsch bei den Aktien von Salesforce hinzu. Es ist allerdings nicht der einzige Nackenschlag, den die US-Anleger zu verkraften haben.
Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt 0,9 Prozent tiefer bei 38.113 Punkten. Der von Technologiewerten geprägte Nasdaq 100 wird 0,1 Prozent im Minus erwartet. Zunehmende Zweifel an einer baldigen geldpolitischen Lockerung durch die US-Notenbank haben die Anleiherenditen in dieser Woche in die Höhe getrieben. Hintergrund ist die immer noch hartnäckige Inflation. Anhaltend hohe Leitzinsen halten auch die Kreditkosten hoch und haben so das Zeug, die wirtschaftlichen Aktivitäten stark zu dämpfen.
Die Aktien von Salesforce sacken im vorbörslichen US-Handel um mehr als 16 Prozent ab. Der Softwarekonzern kämpft wegen der trüberen Wirtschaftslage zusehends mit einem gedämpften Wachstum und hatte deshalb einen schwachen Ausblick präsentiert.
Für die Supermarkt-Kette Kohl's geht es ebenfalls steil nach unten. Die Aktie büßt vorbörslich rund 24 Prozent an Wert ein und stürzt bei 20,68 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Herbst 2023. Auslöser für die Panik unter den Investoren war ein massiver Umsatz- und Gewinneinbruch im Auftaktquartal. Statt eines erhofften Gewinns von 0,04 Dollar je Aktie meldete Kohl's einen Verlust von 0,24 Dollar.
Miese Stimmung auch beim Software-Unternehmen UiPath. Der Konzern, der Anwendungen für die Automation entwickelt und eigentlich als Profiteur des KI-Booms gilt, hat überraschend den Rücktritt von Firmenchef Rob Enslin gemeldet. Enslin wird durch Co-Gründer Daniel Dines ersetzt, der sich erst Ende Januar vom Steuerstand verabschiedet hatte. Der Chef-Wechsel kommt nicht überraschend: UiPath hat am Mittwoch mit den Quartalszahlen für Q1 beim Umsatz und Gewinn zwar besser abgeschnitten als erwartet. Jedoch korrigierte das Unternehmen die Prognosen für den Jahresumsatz deutlich nach unten.
Die Aktie bricht am Donnerstag um 30 Prozent auf 12,74 Dollar ein.
Für die Papiere von Agilent Technologies ging es vorbörslich um fast 13 Prozent nach unten. Der Technologiekonzern hatte eine Umsatz- und Gewinnwarnung ausgegeben. Birkenstock aber setzte ein positives Ausrufezeichen. Der Sandalen-Hersteller erwartet nach einem schwungvollen Quartal auch im Gesamtjahr bessere Geschäfte. Die Anteilsscheine zogen vorbörslich um mehr als neun Prozent an.
Ebenfalls kräftig nach oben geht es für C3.ai. Die Softwarefirma hat deutlich besser als erwartete Geschäftszahlen gemeldet. Die Aktie springt um 11 Prozent in die Höhe.
(Mit Material von dpa-AFX)