Die Ölpreise sind am Montagmorgen zeitweise um mehr als fünf Prozent nach oben gesprungen, nachdem die Hamas am Samstag von Gaza aus Israel überraschend mit Raketen angegriffen hatte. Nach dem Krieg in der Ukraine scheint nun der nächste große Konflikt wieder aufzuflammen. Reagieren die Ölpreise ähnlich wie schon im letzten Jahr?
Nachdem die russischen Truppen am 24. Februar 2022 die ukrainische Grenze überschritten hatten, dauerte es nur sieben Handelstagen, bis Öl der Nordseesorte Brent Preise über 130 Dollar erreichte und damit ein neues Allzeithoch markierte.
Zwar spielen weder Israel noch Gaza, im Gegensatz zu Russland, eine wichtige Rolle bei der Öl- und Gasproduktion. Allerdings hatte auch der Iran seine Finger im Spiel, wodurch der Preissprung zustande gekommen sein dürfte.
Denn laut mehreren Medienberichten soll der Iran den Angriff der Hamas unterstützt beziehungsweise zumindest grünes Licht dafür gegeben haben. Das dürfte vielmehr der Grund für den Anstieg der Ölpreise sein als der Angriff an sich.
Denn der Iran ist mit mehr als 2 Millionen Barrel pro Tag der zehntgrößte Produzent der Welt und die Situation zwischen den USA und dem Iran schien sich noch vor wenigen Monaten zu entspannen. So berichtete Bloomberg im August: US-Beamte räumen ein, dass sie die Durchsetzung der US-Sanktionen gegen Ölverkäufe aus dem Iran schrittweise gelockert haben.
Durch die Beihilfe zum Angriff auf den US-Verbündeten Israel sollten diese Lockerungen höchstwahrscheinlich bald Geschichte sein.
Der Markt scheint am Montag einzupreisen, dass die USA neue Sanktionen gegen den Iran verhängen beziehungsweise die Lockerungen wieder aufheben werden. Auch wenn die Ölpreise in den kommenden Tagen und Wochen dadurch weiter steigen können, ist ein ähnlich sprunghafter Anstieg wie nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges unwahrscheinlich. DER AKTIONÄR rät nach wie vor zum Kauf von günstig bewerteten Dividendenperlen wie etwa BP oder Shell.