Im Verlauf der Handelswoche sind die Ölpreise gefallen. Obwohl das chinesische Neujahrsfest beendet ist und ab 5. Februar weitere Sanktionen für russische Ölprodukte in Kraft treten, hat sich Öl aus der Nordsee seit Montag um rund vier Prozent verbilligt. Allerdings schwächelten die Wirtschaftsdaten aus den USA.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank erklärte den Preisrückgang am Ölmarkt mit enttäuschenden US-Konjunkturdaten und mit der jüngsten Entwicklung der Ölreserven in den USA. Er verwies darauf, dass die amerikanischen Ölbestände wegen höherer Netto-Importe und einer nach wie vor reduzierten Rohölverarbeitung die sechste Woche in Folge gestiegen waren und in der vergangenen Woche das höchste Niveau seit Juni 2021 erreicht hatten.
Kurz vor dem Wochenende haben Marktbeobachter das Handelsgeschehen hingegen als relativ stabil beschrieben. Starke Impulse gab es zuletzt nicht. Auf der Nachfrageseite liegen die Hoffnungen weiter auf China, das sich vor einiger Zeit von seinen strengen Pandemie-Vorschriften gelöst hat und damit eine konjunkturelle Erholung verspricht. Auf der Angebotsseite hat der große Ölverbund Opec+ in dieser Woche seinen Kurs bestätigt und seine Förderziele unverändert gelassen.
Weitere EU-Sanktionen gegen Russland zeigten zunächst keine Auswirkungen auf die Ölpreise. Nachdem seit Anfang Dezember kein russisches Rohöl mehr per Tanker in die EU eingeführt werden darf, will die EU ab dem 5. Februar auch keine Raffinerieprodukte wie Diesel, Benzin oder Schmierstoffe mehr aus Russland abnehmen
Auch wenn die Preise kurzfristig gefallen sind, spricht einiges für höhere Kurse am Ölmarkt. DER AKTIONÄR bleibt seinem jüngsten Trading-Setup treu und geht von Kursen im dreistelligen Bereich aus.
(mit Material von dpa-AFX)