Eine 2014 wahrlich gebeutelte Branche ist der Energiesektor. Der vor allem in der zweiten Jahreshälfte rapide sinken Ölpreis belastete natürlich auch die Aktie von Chevron erheblich, sodass die Titel zu den drei schlechtesten Dow-Jones-Werten des Jahres zählte. Die Probleme liegen natürlich auf der Hand: Mit jedem Dollar, den sich ein Barrel Erdöl verbilligt, schrumpft die Gewinnmarge bei Chevron überproportional. Allerdings ist der Konzern auch bei Ölpreisen von weniger als 60 Dollar noch in der Lage, hochprofitabel zu wirtschaften. Unter den großen Energiekonzernen verfügt zudem keiner über niedrigere Kosten als die Amerikaner. Ein weiters großes Plus: Chevron hat in den vergangenen Jahren wesentlich mehr neue Vorkommen entdeckt als ausgebeutet. Mit einer Reserve-Replacement-Ratio von 120 Prozent steht Chevron auch diesbezüglich unter den Ölmultis am besten da.
Fracking unrentabel
Darüber hinaus ist der Ölpreis mittlerweile auf einem Niveau angekommen, bei dem sich das Überangebot am Schmierstoff der Weltwirtschaft allmählich wieder reduzieren dürfte. Schließlich liegen die Kosten für Fracking-Bohrungen bei 50 bis teilweise fast 80 Dollar. Auch einige Tiefsee- oder Ölsandprojekte dürften sich aktuell kaum noch lohnen, sodass der Ölpreis nicht mehr allzu viel Luft nach unten haben sollte.
Dividendentitel
Indes zählt Chevron zu den sogenannten Dividendenaristokraten. Denn der nach Exxon und Shell drittgrößte westliche Energieriese hat seit 27 Jahren die Dividende kontinuierlich angehoben. Wie für US-Unternehmen üblich zahlt der Konzern an seine Aktionäre die Dividende quartalsweise aus. Nächster Auszahlungstermin ist der 18. Februar.
Basisinvestment
Mit einer Dividendenrendite von vier Prozent und einem 2015er-KGV von 17 ist Chevron ein solider Wert für Langfristanleger. Charttechnisch würde ein Kaufsignal mit dem Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends generiert werden.