Im regulären Handel gehörte die Aktie von Nvidia mit einem Plus von 5,1 Prozent auf 169,75 Dollar noch zu den stärksten Werten des Tages im Nasdaq 100. Nachbörslich geht es nun aber deutlich nach unten. Mehr als acht Prozent verliert das Papier, nachdem der Umsatzausblick die Erwartungen verfehlt hat.
Das Geschäft des Chip-Spezialisten Nvidia wird von den Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und der Corona-Lockdowns in China gebremst. Im laufenden Quartal werden diese beiden Faktoren den Umsatz voraussichtlich um 500 Millionen Dollar drücken, wie Nvidia nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Die Umsatzprognose von rund 8,1 Milliarden Dollar (7,6 Milliarden Euro) lag unter den Erwartungen der Analysten.
Im Anfang Mai abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal steigerte Nvidia den Umsatz im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 1,62 Milliarden Dollar – 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Im Geschäft mit Chips für Rechenzentren sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 83 Prozent auf den Bestwert von 3,75 Milliarden Dollar hoch. Im Gaming-Bereich gab es ein Plus von 31 Prozent auf 3,62 Milliarden Dollar. Nvidia war ursprünglich vor allem mit Grafikkarten groß geworden. Da sich jedoch herausstellte, dass die Chip-Technologie auch bei Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz sehr effizient ist, taten sich für Nvidia große neue Geschäftsmöglichkeiten auf.
Das Chartbild der Nvidia-Aktie hat sich die letzten Wochen deutlich eingetrübt. Die Seitwärtsrange, die sie zu Jahresbeginn zwischen 210 und 270 Dollar ausgebildet hatte, verließ sie nach einem Fehlausbruch schließlich nach unten und generierte damit ein Verkaufssignal. In der Folge rutschte der Titel immer weiter ab und unterschritt dabei mehrere massive Unterstützungen. Im Vorfeld der Zahlen konnte die Aktie am heutigen Handelstag deutlich zulegen, nachbörslich wurden jedoch sämtliche Gewinne wieder aufgefressen. Die Aktie von Nvidia sollte man aber keineswegs abschreiben. Auf der Watchlist belassen!
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.