Prof. Bruno Buchberger war Österreicher des Jahres und hat eine Art „Oskar“ der Computer Science erhalten. Der sympathische Mathematiker durchschaut das Buzzword KI, doch sieht dank Machine Learning eine gewaltige „Beschleunigung“ neuer Technologien.
Die US-Tech-Giganten haben im Rahmen der Q1-Zahlen ihre Investitionsbudgets kräftig erhöht. Allein Alphabet plant nun mit 49,1 Milliarden Dollar rund 40 Prozent mehr als noch Ende 2023. Viel davon wird bei unserer Depot-2030-Firma Nvidia landen. Doch wie nachhaltig ist der KI-Trend?
„Faktisch unbegrenzt“
Prof. Bruno Buchberger ist eine Mathematik-Legende und stellte im Teams-Call mit mir klar: „Die Möglichkeiten des maschinellen Lernens sind spektakulär und wir haben erst die Oberfläche angekratzt. Faktisch jedes Problem in jedem Teil der Wirtschaft, für welches man Beispieldaten besitzt, hat die Chance, mit maschinellem Lernen behandelt zu werden. Das Feld der Möglichkeiten (etwa für Vorhersagen) ist faktisch unbegrenzt.“
Der Professor hat bereits in seiner Dissertation die Theorie der Gröbner-Basen erfunden, die bis heute in mathematischen Softwaresystemen verwendet wird. Nach dem Grübeln entspannt er seinen Geist seit über 50 Jahren per Meditation. „Wir müssen in dem Getriebe des täglichen Lebens unsere emotionale, empathische Intelligenz bewahren und kultivieren, um nicht unsere Energien und den Planeten zu verbrennen“, sagt er im aktuellen AKTIONÄR TV:
Der Mathematiker lacht, als er auf die „Intelligenz“ der KI angesprochen wird und stellt klar: „Die meisten dieser Methoden sind seit langer Zeit bekannt, sie wurden aber nicht mit dem Label “Künstliche Intelligenz” versehen. Unter all den mathematischen Methoden ist nur ein Bündel von Methoden (relativ) neu, nämlich die Methoden des “maschinellen Lernens.“
Zu ChatGPT sagt er: „Einige sehr wesentliche Beiträge stammen dabei auch von Forschern aus Europa, insbesondere auch aus Österreich und Deutschland.“
Google-Suche überflüssig?
Wird die KI für Suchmaschinen ein Problem? „Der Begriff KI wird heute für alles verwendet, was mit Mathematik / Algorithmen / Software gemacht werden kann, insbesondere auch alles, was bisher mit Suchmaschinen - ohne maschinelles Lernen - gemacht wurde. Im Konkreten: Die Methoden der bisherigen Suchmaschinen sind nicht obsolet und für manche Situationen wäre maschinelles Lernen ein Overkill. Die Methoden werden immer mehr interagieren und zusammenwachsen.“
Ein gängiger Irrtum, was die KI betrifft? „Dass manche meinen, als ob es in der KI darum ginge, dass Maschinen so denken wie Menschen. Es geht vielmehr einfach darum, dass Menschen mathematische Methoden erfinden, mit denen immer schwierigere Probleme gelöst werden können.“
Beschleunigung des Fortschrittes
Das gegenseitige Einwirken und Verbessern, Prof. Bruno Buchberger nennt das Prinzip Reflexion, wirkt auch zwischen verschiedenen Technologien. „Die Ergebnisse der Spirale werden darauf angewandt, die Methoden der Spirale zu verbessern. Das führt zu einer ständigen Beschleunigung der Fortschrittsspirale.“ Das Mathe-Genie sagt mir: „Blockchain, Machine Learning, Quantencomputer sind Bausteine, die dank Reflexion eine große Kraft entwickeln.“
Glaubt er an KI-Drohnen, Autos ohne Lenkrad oder Tesla-KI-Roboter im Haushalt? In gewisser Weise ja: „Ich schätze, dass es eher eine große, explosionsartige Entwicklung geben wird.“ Alles werde bis 2030 schneller kommen als gedacht. Doch oft in einer anderen Form, als viele denken. Freut er sich auf einen Haushaltsroboter, der wie ein Mensch aussieht und läuft? Hier lacht er und sagt: „Technologien müssen als praktisch empfunden werden. Ich würde einen auf ,humanoid‘ getrimmten Roboter hier im Haushalt nicht attraktiv finden. Es geht nicht darum, wie ein Roboter aussieht, sondern ob er seinen Zweck erfüllt.“
(Dieser Artikel ist im AKTIONÄR Hot Stock Report 15/2024 erschienen und aktualisiert.)
Angst vor der Zukunft oder Robotern hat er nicht, sofern der Mensch versteht, was er macht, da die Programme von Maschinen (Computern) ausgeführt werden, „deren eigene Intelligenz Null ist.“
Denken und Stille
Wird 2030 besser als das Jahr 2024? „Ja, ich denke, dass wir es in der Hand haben, eine glückliche Zukunft für die globale Gesellschaft zu gestalten. Dazu müssen wir aber beide diametral entgegengesetzten Richtungen in unserem Bewusstsein kultivieren: Einerseits den “Intellekt” zu immer größerer Präzision entwickeln und andererseits das “Loslassen des Intellekts” in der Meditation üben.“
Wichtig: Freies Sprechen
Kann sich Europa technologisch behaupten? „Ja natürlich, wenn wir uns auf die Hauptidee Europas konzentrieren: die Kraft des freien Denkens, des freien Sprechens, der straffreien Kritik. Das sind die Prinzipien, die sowohl die Wissenschaft (und darauf aufbauend die Technologie und Wirtschaft) als auch das Gesellschaftsleben auf immer neue Ebenen gehoben haben“, so Prof. Buchberger, der in seinem Buch „Wissenschaft und Meditation“ dazu noch mehr ins Detail geht.
Neu: Unterschätzter Nvidia-Partner
Das spannende Gespräch mit Prof. Buchberger hat mich inspiriert, Meditation auszuprobieren und bestärkt im Glauben an die enorme Dynamik der gerade entfesselten Technologien wie Künstliche Intelligenz und Quantencomputer. Wir halten an unseren Depot-2030-Titel Nvidia und Alphabet fest und kaufen gerade drei neue Zukunftstitel ins Depot 2030 – darunter einen Nvidia-Partner, der die „Netflix“ des KI-Speicherns werden will.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.