Grafikkarten und Künstliche Intelligenz sind nicht alles. KI-Dominator Nvidia nimmt nun auch den PC-Markt ins Visier. Der Chip-Riese will von Arm designte CPUs herstellen – und fordert damit Intel heraus. Die Nvidia-Aktie gehört am Montag zu den großen Nasdaq-Gewinnern. Die Intel-Aktie ist hingegen zweitgrößter Loser im Dow Jones.
Chip-Gigant Nvidia will Insidern zufolge mit eigenen PC-Prozessoren auf Basis der Arm-Technologie Intel frontal auf einem der wichtigsten Halbleiter-Märkte angreifen. Der für seine Grafikkarten und Chips für KI bekannte US-Konzern habe mit der Entwicklung von Zentraleinheiten (CPUs) begonnen, auf denen Microsofts Betriebssystem Windows laufen könnte, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei Insider. Auch der Intel-Rivale AMD will Arm-Prozessoren für Windows bauen. Nvidia und Arm könnten die neuen CPUs bereits ab 2025 auf den Markt bringen. Über die Pläne von AMD hatte zuerst die Fachpublikation SemiAccurate berichtet.
Nach der Veröffentlichung der Reuters-Meldung während des laufenden Börsenhandels in den USA legten die Aktien von Nvidia an der Wall Street deutlich zu und schlossen 3,8 Prozent im Plus. Die Unterstützung bei gut 400 Dollar hat gehalten (siehe Chart). Intel-Aktien gaben dagegen als zweitschwächster Wert vor Chevron 3,1 Prozent nach.
Microsoft ist einer der Treiber
Die neuen Bestrebungen des KI-Chipgiganten sind Teil von Microsofts Bemühungen, Chipfirmen bei der Entwicklung von Arm-basierten Prozessoren für Windows-PCs zu unterstützen. Microsofts Pläne zielen vor allem auf Apple ab, das seinen Marktanteil in den drei Jahren seit der Veröffentlichung seiner eigenen Arm-basierten Chips für seine Mac-Computer fast verdoppelt hat, wie aus den vorläufigen Daten des Forschungsunternehmens IDC für das dritte Quartal hervorgeht.
Managern des Windows-Konzerns ist offenbar nicht entgangen, wie effizient die vom iPhone-Hersteller selbst entwickelten Arm-Prozessoren zum Beispiel bei KI-Aufgaben sind. Damit weisen die neuen Macs eine deutlich längere Batterie-Laufzeit auf. Microsoft will eine ähnliche Leistung für seine Windows-Computer. In den drei Jahren seit der Einführung von Arm-CPUs hat Apple seinen Marktanteil fast verdoppelt, wie laut Reuters aus vorläufigen Angaben des Forschungsinstituts IDC für das dritte Quartal hervorgeht.
Ob der Vorstoß von Microsoft und den Chip-Konzernen erfolgreich sein wird, ist offen. Denn auch Intel ist nicht untätig und entwickelt ebenfalls KI-Fähigkeiten für seine Chips. Der Konzern führte jüngst einen Laptop vor, auf denen Sprachmodelle ähnlich wie das hinter dem KI-Dienst ChatGPT von OpenAI direkt auf dem Rechner liefen statt auf Servern im Internet.
DER AKTIONÄR hält alle beteiligten Aktien in einem mittel- bis längerfristigen Anlagezeitraum für interessant. AMD, Intel, Microsoft und Nvidia sind laufende Empfehlungen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.