Der KI-Hyperscaler CoreWeave geht am heutigen Freitag an die NASDAQ. Die Aktie des US-Unternehmens wird fortan unter Ticker „CRWV“ gehandelt. Im Rahmen des IPOs sammelte der Nvidia-Partner 1,5 Milliarden Dollar ein, wie Bloomberg berichtete. Dies ist jedoch deutlich weniger als sich CoreWeave erhofft hatte.
Gegründet im Jahr 2017, startete CoreWeave ursprünglich als Krypto-Mining-Unternehmen mit Fokus auf das Schürfen von Ether. Nachdem Ethereum 2022 von einem Proof-of-Work- auf ein Proof-of-Stake-Netzwerk umgestiegen war, verlagerte CoreWeave seinen Schwerpunkt auf KI-Technologien. Diese strategische Neuausrichtung scheint sich auszuzahlen, auch wenn das IPO nicht die erhofften Summen einbrachte.
CoreWeave verkaufte 37,5 Millionen Aktien zu je 40 Dollar. Ursprünglich hatte das Unternehmen geplant, 49 Millionen Aktien zu einem Preis von 47 bis 55 Dollar anzubieten, was einen potenziellen Erlös von bis zu 2,69 Milliarden Dollar bedeutet hätte. Noch ambitionierter war ein früherer Plan, bei einer Bewertung von 35 Milliarden Dollar sogar 4 Milliarden Dollar einzusammeln. Laut Bloomberg liegt die aktuelle Bewertung des Unternehmens auf voll verwässerter Basis nun bei etwa 23 Milliarden Dollar.
Grund für die Zurückhaltung der Investoren sei eine verschärfte Volatilität und ein allgemeiner Rückgang an den Aktienmärkten, heißt es in dem Bericht. Die unsicheren Marktbedingungen haben offenbar dazu geführt, dass CoreWeave seine Pläne anpassen musste.
Dennoch bleibt das Unternehmen ein bedeutender Akteur im boomenden Sektor der Künstlichen Intelligenz (KI). Mit über 250.000 NVIDIA-GPUs in 32 Rechenzentren weltweit stellt CoreWeave eine enorme Rechenleistung bereit und bietet eine Cloud-Plattform an, die speziell für GPU-intensive Workloads optimiert ist. Außerdem ist das Unternehmen oft eines der Ersten, welches die neuesten NVIDIA-Technologien wie die H100- oder GB200-GPUs in seine Infrastruktur integriert – manchmal nur Wochen nach deren Veröffentlichung.
Der Chiphersteller Nvidia, der bereits zuvor in CoreWeave investiert hatte, erwarb im Rahmen des IPO weitere Aktien im Wert von 250 Millionen Dollar. Dies unterstreicht das Vertrauen des Technologie-Riesen in die Zukunft des AI-Spezialisten. Vor dem Börsengang hielt Nvidia etwa sechs Prozent der ausstehenden Stammaktien der Serie A. Trotz dieses Anteils betrug Nvidias Stimmrechtsanteil lediglich 1,2 Prozent. Der Grund dafür liegt in der Struktur von CoreWeave: Neben den Serie-A-Aktien, die im Rahmen des IPOs an die Börse kommen, hat das Unternehmen auch Stammaktien der Serie B ausgegeben, die sich im Besitz des Managements befinden und mit jeweils zehn Stimmrechten pro Aktie ausgestattet sind.

Trotz des verfehlten Ziels bleibt CoreWeave ein Unternehmen mit großem Potenzial im KI-Sektor. Die Beteiligung von Nvidia und die strategische Neuausrichtung könnten langfristig für Wachstum sorgen – vorausgesetzt, die Marktbedingungen spielen mit. DER AKTIONÄR bleibt am Ball.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
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