Die Aktie von Nvidia hat am Donnerstag rund 4,1 Prozent zugelegt und damit den Nasdaq 100 (+1,6 Prozent) sowie den Philadelphia Semiconductor Index (+2,4 Prozent) outperformt. Die Wettbewerbs- und Nachfragesorgen, die aufgrund der Neuvorstellungen von Intel und Alphabet aufkamen, sind damit schnell wieder verschwunden. Kein Wunder, denn die Umsatzdynamik bleibt hervorragend – wie auch die Analysten von Raymond James vor kurzem bestätigten.
„Wir glauben, dass Bedenken hinsichtlich einer möglichen Pause bei den Kundenausgaben vor dem Blackwell-Ramp unbegründet sind, da die Nachfrage für die Inferenz-Beschleunigung weiterhin das GPU-Angebot übersteigt", schrieben die Analysten von Raymond James in einer Studie vom Donnerstagmorgen.“ Wir erwarten, dass der H200 ein wichtiger kurzfristiger Treiber sein wird.“
Neben Unternehmen, die generative KI-Modelle trainieren wollen, werden auch Nationalstaaten als wichtiger Umsatztreiber gesehen, fügten die Experten hinzu. Dass auf Länderebene investiert und spezielle Anforderungen an Datenhoheit sowie -sicherheit gestellt werden, hat auch Nvidia-Boss Jensen Huang als Chance erkannt. Als er im vergangenen Earnings Call die drei größten Umsatztreiber im Datacenter-Segment auflistete, nannte er neben dem Trend von einer allgemeinen zu einer beschleunigten Datenverarbeitung und dem Aufkommen der generativen KI auch die sogenannte „Souvereign AI“.
Die Analysten von Raymond James gehen daher davon aus, dass die Umsatzdynamik bis weit ins Jahr 2025 anhalten wird. Das Kursziel wurde daher von 850 Dollar auf 1.100 Dollar erhöht. Raymond James traut der Aktie von Nvidia damit ein Ertragspotenzial von 21 Prozent zu.
Damit ist Raymond James deutlich bullisher als der Analystenkonsens. Das Konsensziel aller 67 Experten, welche die Nvidia-Aktie covern liegt bei 991 Dollar, was nur einem Ertragspotenzial von 9,3 Prozent entspricht.
Sicherlich, der Wettbewerbsdruck nimmt zu – doch die KI-Chance, die vor dem Marktführer liegt, bleibt gigantisch. Auch das Chartbild kann sich nach dem Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends wieder sehen lassen. Die Korrektur seit Ende März scheint beendet – Anleger lassen die Gewinne laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.