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Nvidia-Aktie erneut mit fiesem Verlust – bald auch noch Todeskreuz

Nvidia-Aktie erneut mit fiesem Verlust – bald auch noch Todeskreuz
Foto: Juan Roballo/Shutterstock
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Martin Mrowka 06.03.2025 Martin Mrowka

Seit dem Rekordhoch Anfang Januar kommt KI-Highflyer und Anleger-Liebling Nvidia nicht mehr richtig in Gang. Am Donnerstag sackt die Aktie als schwächster Wert im Dow Jones erneut um etwa fünf Prozent ab. Zu neuen News aus China kommen nun auch noch charttechnische Befürchtungen hinzu. Wie Anleger reagieren sollten.

Aus China kommen Neuigkeiten im Bereich Künstliche Intelligenz, die Erinnerungen an die jüngste DeepSeek-Schockwelle aufkommen lassen. Der chinesische Konzern Alibaba hat mit 'QwQ-32B' ein KI-Modell vorgestellt, das mit 'R1' von DeepSeek vergleichbar ist. Wie hier kommt man offenbar mit vergleichsweise geringen Rechner-Kapazitäten aus (DER AKTIONÄR berichtete). 

Auch Donald Trump mischt sich ein. Seine Theorie, wie man eine industrielle Renaissance am besten fördert: Er will 53 Milliarden Dollar an Halbleiter-Finanzierung streichen. Stattdessen drängt Trump auf Zölle als Mittel, um Lieferketten zurück ins Inland zu zwingen.

Der 'Chips-Act', der von Mitgliedern beider Parteien verabschiedet wurde, hatte Halbleiter-Projekte im Wert von 380 Milliarden Dollar unterstützt. Doch auch das wird von Trump untergraben. Viele der Mitarbeiter, die das Programm verwalten, wurden entlassen, und die Mittel könnten nun gestrichen werden. 

Unverbindliche Zusagen von Chipherstellern wie Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC), die für rund 100 Milliarden Dollar die Produktion moderner Chips in den USA ausbauen wollen (DER AKTIONÄR berichtete), scheinen nur eine magere Entschädigung zu sein. Nvidia lässt bislang einen großen Teil seiner Chips von TSMC in Taiwan produzieren.

Der Aktie von Chiphersteller Nvidia hatte zuletzt besonders unter der Furcht vor Konkurrenz durch effizientere KI-Sprachmodelle aus China gelitten. Hinzu kommen Unsicherheiten zu politischen Entscheidungen in Sachen Chip-Förderung. Das gefällt Börsianern wenig. Die Nvidia-Aktie rutscht am Donnerstag zeitweilig um rund sechs Prozent ab auf 110,18 Dollar. Seit dem Rekordhoch am 7. Januar bei gut 153 Dollar hat die Aktie nun schon etwa 28 Prozent nachgegeben.

Nvidia-Aktie seit Anfang 2024  (in US-Dollar, Nasdaq)
TradingView.com
Nvidia-Aktie seit Anfang 2024 (in US-Dollar, Nasdaq)

Charttechnisch hat sich die Lage von Nvidia in den vergangenen Tagen weiter verschlechtert. Zunächst wurde eine Unterstützung bei 117,50 Dollar unterschritten, nun auch eine weitere bei 113,60 Dollar. Gelingt der Nvidia-Aktie nicht kurzfristig eine Aufwärts-Stabilisierung, muss mit einem weiteren Kursrückgang Richtung 100-Dollar-Marke gerechnet werden. 

Dann dürfte auch der gleitende 50-Tage-Durchschnitt weiter abwärts laufen – und wohl noch im März oder Anfang April die 200-Tage-Linie von oben schneiden. Dieses 'Death Cross' ist oft ein Hinweis auf eine folgende Schwäche-Phase.

Das US-Analysehaus Bernstein Research bleibt für Nvidia jedoch positiv gestimmt. Selbst nach den negativen Aussagen von US-Präsident Donald Trump über das US-Förderprogramm Chips Act für die Halbleiter-Branche lässt Analyst Stacy Rasgon den Wert auf "Outperform" mit einem Kursziel von 185 US-Dollar. 

Eine Abschaffung müsse allerdings vom Kongress beschlossen werden, schrieb Rasgon in einer aktuellen Studie. Er wies darauf hin, dass diese per Gesetz verabschiedeten Subventionen zu den wenigen Dingen gehört hätten, die unter der früheren Regierung Biden die Unterstützung beider Parteien bekommen hätten. Trump jedoch halte nichts von diesem Stimulus und setze auch in dieser Branche auf Importzölle.

Während es fundamental für Nvidia gut läuft, bleiben seit einigen Tagen aufgrund verunsichernder Meldungen aus China oder von Donald Trump die Käufer aus. Die Nvidia-Aktie könnte daher kurzfristig weiter schwächeln. Wer längerfristig engagiert ist, bleibt jedoch an Bord. 


Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

Aktien der Nvidia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

Enthält Material von dpa-AFX

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