In der Cannabisbranche hat sich im zurückliegenden Jahr einiges getan. Kanada hat mit Wirkung zum 17. Oktober das neun Jahrzehnte alte Verbot von Freizeit-Cannabis abgeschafft. Selbst in den USA ging es voran. Dort ist Cannabis mittlerweile zumindest in irgendeiner Form in 32 Staaten zugelassen. Mit Michigan und Vermont gibt es dort inzwischen bereits zehn Staaten, die auch den Freizeitgebrauch erlauben. Und auch in zahlreichen weiteren Ländern der Welt geht die Legalisierung voran. Am 28. November legalisierte Südkorea als erstes südostasiatisches Land Cannabis als Medizin. Am 1. Weihnachtsfeiertag zog überraschend Thailand nach, zumal das Land für seinen harten Umgang mit Drogen und seine strengen Strafen für Drogendelikte bekannt ist. Das neue Gesetz wurde mit überwältigender Mehrheit verabschiedet. 166 Mitglieder stimmten dafür, 13 Mitglieder enthielten sich der Stimme, Gegenstimmen gab es überhaupt keine. Eine vollständige Legalisierung von Cannabis in Thailand liegt allerdings noch in weiter Ferne.
Die Aktien der Cannabis-Unternehmen konnten sich am ersten Handelstag nach den Weihnachtsfeiertagen etwas erholen. Canopy Growth gewann im US-Handel 2,1 Prozent auf 27,36 Dollar, Aurora Cannabis legte 1,6 Prozent auf 5,08 Dollar zu und Tilray immerhin noch 0,2 Prozent auf 71,50 Dollar. Tilray machte zuletzt gleich durch zwei Deals auf sich aufmerksam. Zum einen hat die Gesellschaft ihre Kooperation mit der Novartis-Tochter Sandoz ausgeweitet, zum anderen hat Tilray eine Kooperation mit AB InBev gemeldet. Bei der Aktie von Tilray belastet derzeit der Ablauf der Sperrfrist nach dem Börsengang im Juli. Diese beläuft sich im Falle auf 180 Tage. Der entsprechende Personenkreis kann also ab dem 15. Januar 2019 seine Aktien veräußern. Anleger sollten hier vorerst abwarten. DER AKTIONÄR sieht auf dem aktuellen bei Canopy Growth und Aurora Cannabis langfristig günstige Kaufchancen. Vorsichtige Anleger warten allerdings ein positives charttechnisches Signal ab.