Das Jahr 2021 ist um ein Milliarden-IPO reicher. Am Donnerstag feiert Nu Holdings ihr Börsendebüt in New York und platziert ihre Aktien am oberen Ende der zuvor abgesenkten Preisspanne. Das nicht einmal zehn Jahre alte Unternehmen ist damit aus dem Stand das wertvollste Finanzunternehmen Lateinamerikas.
Der Ausgabepreis von neun Dollar pro Aktie bringt Nu Holdings, dem Unternehmen hinter der Digialbank Nubank, 2,6 Milliarden Dollar ein. Zum Börsenstart kommt das erst 2013 gegründete Start-up auf eine Bewertung von 41 Milliarden Dollar.
Damit bleibt Nubank zwar hinter den ursprünglich angepeilten 50 Milliarden Dollar zurück, überflügelt aber Itau Unibanco, mit einer Marktkapitalisierung von knapp 39 Milliarden Dollar immerhin Lateinamerikas wertvollste Bank.
Fast die Hälfte der beim IPO platzierten Aktien gingen an Ankerinvestoren wie Sequoia Capital, Tiger Global, Berkshire Hathaway und Softbank. Außer den Japanern waren alle drei bereits zuvor an dem brasilianischen Fintech beteiligt.
Die stattliche Bewertung liegt auch im atemberaubenden Wachstum von Nubank begründet. In acht Jahren gelang es dem Unternehmen 48 Millionen Kunden zu gewinnen. Dabei kommt das Fintech mit extrem niedrigen Marketing-Ausgaben aus. Laut dem Wertpapierprospekt kostet ein neuer Kunde die Brasilianer im Schnitt gerade einmal fünf Dollar.
Zum Vergleich: Traditionelle brasilianische Banken zahlen etwa 117 pro Neukunde. Dafür ist der durchschnittliche monatliche Ertrag je Kunde gut zehnmal höher als die 4,90 Dollar, die das Fintech erlöst.
Darüber hinaus hat Nubank noch ordentlich Platz für Wachstum, denn in ganz Lateinamerika gibt es Schätzungen zufolge 200 Millionen Menschen ohne Konto.
Das Marktumfeld für Finanztechnologie-Unternehmen hat sich diese Woche etwas aufgehellt. Risikoaffine Anleger können daher versuchen, ein paar Nu Holdings-Aktien zu bekommen. DER AKTIONÄR nimmt den Börsenneuling auf die Watchlist.