Der dänische Weltmarktführer Novo Nordisk hat mit der Entwicklung von Rybelsus (Semaglutide) neue Maßstäbe in der Diabetes-Medizin gesetzt. Der Top-Seller hat nun von der US-Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht für eine Anwendungserweiterung erhalten. Und das ausgerechnet nach dem Flop von Oramed Pharmaceuticals in dieser Woche.
Rybelsus darf fortan in den Dosierungen sieben oder 14 Milligramm als Erstbehandlung für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes in den USA angewendet werden. Damit wurde eine frühere Anwendungsbeschränkung aufgehoben. Für Dr. Aaron King, Facharzt für Allgemeinmedizin und Diabetes, sei das ein wichtiger Schritt. "Indem sie Rybelsus zuerst einnehmen, können Menschen mit Typ-2-Diabetes in Zusammenarbeit mit ihren Behandlungsteams dieses Medikament nun schon früh in ihrer Diabetesbehandlung einsetzen", ist der Facharzt überzeugt.
Bei Rybelsus handelt es sich um das erste Insulin, welches per Tablette verabreicht werden kann. Es ist das erste und einzige GLP-1-Analogon in Pillenform, das 2019 von der FDA zugelassen wurde. "Da Novo Nordisk 100 Jahre Engagement und Innovation in der Diabetesbehandlung feiert, bleibt Rybelsus ein zentraler Bestandteil unseres Portfolios, das als erster oraler GLP-1-Rezeptor-Agonist in die Geschichte einging und dazu beiträgt, unser Ziel zu erreichen, das Leben und die Gesundheit von Menschen mit Diabetes zu verbessern", ist Doug Langa Executive Vice President, North America Operations und President von Novo Nordisk, überzeugt.
Konkurrent hat das Nachsehen
Die Anwendungserweiterung kommt kurz nach dem Flop von Oramed Pharmaceuticals. Das Unternehmen wollte ebenfalls ein Insulin in Tablettenform auf den Markt bringen, scheiterte aber mit seinem Produktkandidaten in der Phase-3-Studie. Der primäre Endpunkt wurde nicht erreicht (DER AKTIONÄR berichtete).
Novo Nordisk dominiert weiter den wachsenden Diabetes-Markt. Die Aktie ist zuletzt allerdings gut gelaufen, weshalb sich interessierte Anleger vorerst mit Zukäufen zurückhalten sollten.