Vor knapp einem Monat hat Novo Nordisk sein Abnehmpräparat Wegovy in Deutschland auf den Markt gebracht. Und offensichtlich übersteigt die Nachfrage das Angebot massiv, wie aus einem Artikel der Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht. Indes schaltetet die Aktie des dänischen Überfliegers am letzten Tag der Handelswoche in den Konsolidierungsmodus.
Die Mengen der wöchentlichen Injektion, die der dänische Arzneimittelhersteller bisher in das Land geliefert habe, bliebe hinter der starken Nachfrage zurück, zitiert Reuters mehrere Großhändler. "Die Nachfrage übersteigt bei weitem die verfügbaren Mengen", so ein Sprecher der Noweda gegenüber der Nachrichtenagentur. Demnach handle es sich um ein landesweites Problem.
Höhere Produktionskapazitäten gesucht
Der Auftragsfertiger Catalent füllt die Abnehmspritze für Novo Nordisk ab. Die Amerikaner kämpften in den vergangenen Monaten allerdings mit vielen hausgemachten Problemen. Offensichtlich zieht Novo Nordisk nun Thermo Fisher als weiteren Hersteller, wie in dieser Woche ebenfalls Reuters berichtet hat.
Ein großer Fertigungsdeal mit Thermo Fisher würde zumindest etwas für Entspannung bei Novo Nordisk sorgen. Die starke Nachfrage nach Wegovy und anderen gewichtsreduzierenden Mitteln beschert den Dänen kräftige Umsatz- und Gewinnzuwächse. Novo Nordisk hat deswegen die Prognose für das Gesamtjahr vor Kurzem zum zweiten Mal angehoben. Die Dänen erwarten nun für 2023 ein operatives Wachstum bei konstanten Wechselkursen zwischen 31 und 37 Prozent. Bisherige Schätzungen lagen zwischen 24 und 30 Prozent.
Der Run auf Wegovy dürfte anhalten und Novo Nordisk weitere wachstumsstarke Jahre bescheren. Kann die Substanz auch gegen andere Begleiterkrankungen wie NASH positive Ergebnisse erzielen, dürfte das adressierbare Marktpotenzial weiter steigen. DER AKTIONÄR sieht für den Dauerläufer (seit AKTIONÄR-Empfehlung in Ausgabe 14/17 inklusive Dividenden knapp 470 Prozent im Plus) langfristig noch Upside-Potenzial. Und sogar die Chance, dass Novo Nordisk in den Billionärs-Klub aufsteigen kann.