Die Papiere des dänischen Insulinspezialisten Novo Nordisk stehen am Freitag deutlich unter Druck. Wie das Unternehmen mitteilte, kämpft es derzeit mit Lieferproblemen bei einem beliebten Produkt, das im Kampf gegen Fettleibigkeit zum Einsatz kommt. Zwar sollen die Probleme keine Auswirkung auf die Prognosen haben, dennoch zeigten sich die Anleger skeptisch.
Konkret gab Novo Nordisk bekannt, dass ein Vertragshersteller, der die Spritzen seines Injektionswerkzeugs für das Medikament Wegovy abfüllt, vorübergehend eingestellt hat.
Grund dafür seien Probleme mit den Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung gebe.
Novo Nordisk sieht sich daher nicht in der Lage, die Nachfrage nach Wegovy-Pens im ersten Halbjahr 2022 in den USA zu Decken. Das Medikament wird bei Jugendlichen im Kampf gegen Fettleibigkeit eingesetzt. Laut Studien verlieren Patienten, die Wegovy zusammen mit einer Ernährungsumstellung einsetzen und an Fettleibigkeit oder einer Folgeerkrankungen wie Diabetes 2 leiden, binnen etwas mehr als einem Jahres rund 17 bis 18 Prozent an Körpergewicht.
Ab dem zweiten Halbjahr des kommenden Jahres will Novo Nordisk den Bedarf jedoch wieder Decken können. Zudem soll das aktuelle Problem keine Auswirkung auf den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr haben.
An der Börse zeigten sich die Anleger von der Nachricht wenig begeistert: Die Novo-Nordisk-ADRs fielen am Freitag an der US-Börse um rund 7,5 Prozent auf 108,27 Dollar. Damit fielen die Papiere unter die 50-Tage-Linie bei 109,29 Dollar zurück und generierten ein Verkaufssignal. Weitere Kursrücksetzer sind damit wahrscheinlich, dürften jedoch gering ausfallen, da sich eine erste Auffangmarke bereits bei 102,38 Dollar befindet.
DER AKTIONÄR hatte bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass die Luft nach oben dünner wird. Trotzdem bleibt die Aktie langfristig weiter Aussichtsreich. Die Papiere von Novo Nordisk befinden sich auch im Schlag-den-Buffett-Depot des AKTIONÄR. Seit der Aufnahme im Januar 2019 bei 42,51 Euro notiert das Papier trotz des jüngsten Rücksetzers noch immer rund 130 Prozent im Plus.