Der französische Pharmakonzern Sanofi bekommt einen neuen Chef. Paul Hudson wird Olivier Brandicourt an der Spitze des Unternehmens ablösen, der in Rente geht, wie der Konzern am Freitag in Paris mitteilte. Der Verwaltungsrat habe dies am Vortag einstimmig entschieden. Hudson soll den neuen Posten am 1. September übernehmen. Der Manager war zuletzt Chef der Pharmasparte von Novartis und Mitglied des Managements des Schweizer Biotechnologie- und Arzneimittelriesen. Der 51-Jährige war 2016 vom schwedisch-britischen Pharmakonzern Astrazeneca zu Novartis gewechselt.
Bei Novartis übernimmt nun die Schweizerin Marie-France Tschudin als Chefin die wichtige Pharma-Sparte. Sie verfügt laut Mitteilung über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Pharma- und Biotech-Branche und stieß Anfang 2017 zu Novartis.
Marie-France Tschudin, neue Chefin der Novartis-Pharmasparte (Quelle: Novartis)
Analyst Matthew Weston von der Schweizer Bank Credit Suisse bezeichnete den Wechsel als "klar positiv" für Sanofi. Der Weggang werde für Novartis hingegen eine Enttäuschung sein. Hudsons starke Leistung als Chef der Novartis-Pharmasparte sei ein Hauptgrund für das Vertrauen der Investoren in die Markteinführung von Medikamenten gewesen, schrieb Credit Suisse in einer Mitteilung an Kunden.
Die Aktionäre von Sanofi jubeln. Mehr als fünf Prozent gewinnt die Aktie am heutigen Freitag. Damit kann das Papier sich charttechnisch etwas befreien. Zuletzt drohte die Aktie aus dem mittelfristigen Seitwärtstrend nach unten rauszurutschen.
Die Enttäuschung der Anleger von Novartis hält sich derweil in Grenzen. Der Wert verliert zum Wochenschluss leicht um 0,6 Prozent auf 86,85 Schweizer Franken. Novartis mit Tschudin aber eine absolut würdige Nachfolgerin gefunden. Damit wird die derzeit extrem starke Verfassung der Novartis-Aktie erneut bestätigt.
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(Mit Material von dpa-AFX)