Die Novartis-Tochter Avexis hat beim Jahrestreffen der World Muscle Society (WMS) neue Studiendaten zu ihrer Genersatztherapie Zolgensma (AVXS-101) vorgestellt. So konnten Patienten mit spinaler Muskelatrophie (SMA) Typ 2 ihre motorischen Funktionen nach einer einmaligen Verabreichung von Zolgensma in das Nervenwasser im Bereich des Rückenmarks (Intrathekale Verabreichung) verbessern.
In der Phase-1/2-Studie "Strong" zeigten mit Zolgensma behandelte Patienten im Alter von zwei bis fünf Jahren eine Verbesserung der motorischen Funktionen nach der Hammersmith Functional Motor Scale-Expanded (HFMSE) um 5,9 Punkte im Schnitt innerhalb von 9,3 Monaten nach der Behandlung, wie der schweizerische Pharmakonzern am Wochenende mitteilte. Bei den letzten Daten, die im Mai präsentiert worden waren, war es noch eine Verbesserung von 4,2 Punkten gewesen.
SMA (spinale muskuläre Atrophie) ist eine seltene genetische neuromuskuläre Erkrankung. Sie betrifft den Teil des Nervensystems, der die willkürliche Muskelbewegung kontrolliert. Patienten, die an SMA Typ 2 leiden, erlebten oft eine Verschlechterung ihrer HFMSE-Werte im Zeitverlauf, könnten nie ohne Unterstützung laufen und bräuchten häufig einen Rollstuhl, schrieb Novartis.
Novartis hat die Zolgensma-Entwicklerin AveXis 2018 für 8,7 Milliarden Dollar übernommen. Der Konzern erhofft sich von dem Medikament Milliardenumsätze. Bereits zugelassen ist die Therapie von Novartis für Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren. Mit einem Preis von mehr als 2,1 Millionen US-Dollar ist diese einmalige Therapie auch die teuerste in der US-Geschichte.
Am 22. Oktober veröffentlicht Novartis Quartalszahlen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs gibt sich zuversichtlich. Die Analysten belassen Novartis auf der „Conviction Buy List“ und bestätigen das Kursziel von 105 Schweizer Franken. Analyst Keyur Parekh liegt mit seiner Ergebnisschätzung von 1,33 US-Dollar je Aktie im Kerngeschäft des Pharmaherstellers leicht über der durchschnittlichen Markterwartung, wie er in einer am Montag vorliegenden Studie schrieb. Im Fokus der Anleger dürften die Umsätze des Gen-Therapeutikums Zolgensma stehen sowie die operativen Margen in der Pharmasparte.
Auch DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich bei der Aktie des Schweizer Pharmakonzerns. Zuletzt hat das Papier etwas korrigiert, ist aber im Bereich von 84 Schweizer Franken auf die wichtige Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie aufgelaufen. Diese konnte verteidigt werden. Am heutigen Montag kann die Aktie von den guten Zolgensma-Daten profitieren. Anleger, die schon länger bei der Aktie von Novartis dabei sind, können sich „umgerechnet“ aber eigentlich sogar noch über einen deutlich höheren Kurs freuen. Im April dieses Jahres hat Novartis die Augenheilsparte Alcon abgespalten. Für fünf Aktien haben Novartis-Aktionäre eine Alcon-Aktien erhalten. Diese notiert derzeit bei 56,84 Franken. DER AKTIONÄR empfiehlt, weiter an Bord zu bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)