Laut einem Medienbericht verhandelt Axel Springer exklusiv mit Constantin Medien über eine Übernahme von Sport1. Verkäufer Constantin steht bei dem Deal enorm unter Druck.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise meldet, spricht Constantin Medien derzeit ausschließlich mit Axel Springer über einen Verkauf des Sportsenders Sport1. Zuvor waren neben Springer auch der Pay-TV-Sender Sky und der Telekom-Konzern Freenet als potenzielle Käufer gehandelt worden. Laut FAZ stünden die beiden Unternehmen weiterhin bereit, falls es zu keiner Einigung kommt.
Für Constantin Medien ist der Sport1-Verkauf existenziell. Laut dem jüngsten Geschäftsbericht ist der Verkaufserlös in der Unternehmensfinanzierung bereits fest eingeplant. Sollte der Verkauf scheitern, sei womöglich der Fortbestand des Unternehmens in Gefahr.
Zur Sport-Sparte von Constantin Medien zählt neben der Sport1-Gruppe mit Free- und Pay-TV-Kanälen, Digitalradio, Online-Portal, Social-Media-Präsenz und Apps auch die Produktionsfirma Plaza Media. Insgesamt hat die Sparte im Gesamtjahr 2016 mit rund 160,7 Millionen Euro ein Drittel zum Konzernumsatz von 565,7 Millionen Euro beigetragen. Springer wolle laut Insidern „mehr als 80 Millionen Euro“ für Sport1 bezahlen.
Ergänzung des Sport-Portfolios
Für Springer wäre es nach der Übernahme von N24 das zweite große Engagement im TV-Bereich und ein weiterer Schritt hin zu einem multimedialen Anbieter. Da das Unternehmen vor allem unter dem Dach der Bild –Zeitung über hohe Sport-Expertise verfügt, würde Sport1 gut zum bestehenden Portfolio passen. Zuletzt hatte das Axel Springer vor allem seine Vormachtstellung im Bereich Anzeigenportale und die internationale Präsenz gestärkt.
Aktie schwächelt
Die Anleger reagieren am Donnerstagvormittag allerdings eher verhalten auf die Meldung. Die Springer-Aktie muss ihr Vortagesplus teilweise abgeben. Immerhin sieht es derzeit so aus, als habe der Kurs nach der Talfahrt der vergangenen Wochen im Bereich von 52,50 Euro Halt gefunden. Investierte Anleger bleiben an Bord.