Die Aktie von Norwegian Air Shuttle kann im heutigen Handel wieder etwas zulegen. Nachdem der norwegische Billigflieger vor wenigen Jahren nur haarscharf vor der Pleite gerettet werden konnte, erwirtschaftet das Unternehmen wieder schwarze Zahlen. Jetzt sendet der Konzern ein weiteres Zeichen der wieder gewonnenen Stärke aus.
Denn Norwegian Air Shuttle will nun die Regionalfluglinie Widerøe für 1,13 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 100 Millionen Euro) erwerben. Die Transaktion dürfte nach Ansicht der beiden Unternehmen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden können. Der Vorstand von Norwegian Air Shuttle erklärte, dass der Kauf aus den vorhandenen Mitteln finanziert werden kann. Geplant ist, dass die beiden Fluggesellschaften nach der Übernahme weiterhin unter getrennten Marken operieren.
"Wir erwarten, dass die Transaktion erhebliche Vorteile für Reisende, Mitarbeiter und Aktionäre mit sich bringt", teilte Norwegian Air mit. Eine kombinierte Norwegian/Widerøe stärke die kritische inländische Infrastruktur. Die beiden Airlines dürften sich relativ gut ergänzen. So deckt etwa Widerøe über 40 kleine und mittlere Flughäfen in ganz Norwegen ab. Hinzu kommen noch einige größere Flughäfen in Europa. Norwegian Air Shuttle bietet indes aktuell mehr als 300 Strecken zu 114 Zielen in den nordischen Ländern an. Norwegian-CEO Geir Karlsen betonte: „Dies ist ein Meilenstein in der norwegischen Luftfahrtgeschichte. Unsere beiden Fluggesellschaften existieren seit vielen Jahren nebeneinander und niemand kennt den Luftfahrtmarkt in Norwegen besser. Mit dieser Transaktion schaffen wir nun ein optimiertes und umfassenderes Angebot für alle Kunden und freuen uns darauf, nahtloses Reisen über unser gesamtes Streckennetz anzubieten."
Diese, wenn auch kleine Übernahme, ist ein weiterer Beleg dafür, dass es bei Norwegian Air Shuttle mittlerweile wieder rund läuft. Das Unternehmen verfügt mittlerweile über eine solide Bilanz, eine sehr niedrige Kostenstruktur, eine junge Flugzeugflotte und schreibt schwarze Zahlen. Die im Branchenvergleich günstig bewertete Aktie bleibt attraktiv. Der Stoppkurs sollte bei 0,72 Euro belassen werden.