Northrop Grumman kann nach den Quartalszahlen endlich durchstarten. Nicht einmal der Abverkauf an den Märkten hält die Aktie des Rüstungskonzerns am Boden.
Der Kursrutsch an den Aktienmärkten zum Monatsanfang zog an den Aktien aus dem Bereich Rüstung sowie Luft- und Raumfahrt nahezu spurlos vorbei. Besondere Trendstärke weist dabei das Papier von Northrop Grumman auf. Die Aktie des Herstellers von Rüstungstechnik für Schiff-, Luft- und Raumfahrt legte nach den Zahlen des vierten Quartals deutlich zu.
Die Zahlen, die Northrop Grumman vorlegte waren hervorragend. Zwar schrumpfte im letzten Quartal des Jahres 2017 der Nettogewinn um 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies waren jedoch hauptsächlich die Folgen eines Einmaleffekts durch die US-Steuerreform. Operativ zeigte sich der Konzern bullenstark. Der Umsatz wuchs mit 5,3 Prozent so schnell wie zuletzt vor zehn Jahren. Ein positiver Trend, der auch im aktuellen Fiskaljahr anhalten sollte.
Zudem ist die Unternehmensführung überzeugt, dass nach der Steuerreform der Gewinn je Aktie im laufenden Jahr um bis zu 33 Prozent ansteigen wird. Das Gewinnwachstum dürfte sich zwar wieder normalisieren, doch der niedrigere effektive Steuersatz von 19,5 Prozent lässt auch in Zukunft auf einen positiven Effekt in der Gewinn-und Verlustrechnung hoffen. Im Rahmen der Gewinnentwicklung sollte auch der Cashflow, nachdem er zuletzt 1,69 Milliarden Dollar betrug, wieder die Marke von zwei Milliarden Dollar überschreiten.
Der Grund für das ausgezeichnete operative Geschäft bleibt die US-Politik unter Präsident Donald Trump. Nicht nur die bereits erwähnten Steuersenkungen kommen Northrop Grumman zugute, sondern auch die steigenden Militärausgaben. Im Dezember löste Präsident Trump sein Wahlversprechen ein und erhöhte den Verteidigungshaushalt auf 700 Milliarden Dollar.Großartig für Northrop Grumman. Denn etwa 80 Prozent aller Erlöse stammen von der US-Regierung und nach der Übernahme von Orbital ATK wäre der Rüstungskonzern der viertgrößte Auftragnehmer des Pentagons. Diese Beziehung sorgt für ein zukunftssicheres Geschäft beim Drohnenhersteller, wenn US-Truppen laut Trump nicht mehr dafür eingesetzt werden, um ein Land wieder aufzubauen, sondern um Terroristen zu jagen. Eine Jagd die in den modernen Kriegen der USA schon lange nicht mehr am Boden stattfindet.
Der Drohnenkrieg der USA liefert Northrop Grumman lukrative Aussichten. Gestützt durch steigende Militärausgaben und Steuersenkungen sollten die Umsätze und Gewinne in den kommenden Jahren deutlich wachsen. Das dürfte sich in steigenden Kursen widerspiegeln. Die Aktie bleibt mit einem 18er-KGV von 22 moderat bewertet. Langfristige Kursfantasie liefert die Übernahme von Orbital ATK.