Schock im Dienstag: Materialknappheit lässt den Verbindungstechnik-Spezialisten NORMA pessimistischer für das laufende Jahr werden. Der SDAX-Konzern kappte überraschend seine Profitabilitätsziele. Am Ausblick für den Umsatz hielt die Gesellschaft unterdessen fest. Die Investoren kappen die Verbindung, die Aktie sackt deutlich ab.
Sie interessieren sich für die Welt der heimischen Nebenwerte? Mit den kostenlosen Real-Depot News können Sie sich unverbindlich ein Bild von den vielseitigen Anlagemöglichkeiten im Small-Cap-Bereich machen. AKTIONÄR-Redakteur Michael Schröder schreibt Ihnen seine Einschätzung zu interessanten Investmentideen und aussichtsreichen Nebenwerten.
Bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll die Marge im Gesamtjahr 2021 nun bei mehr als zehn Prozent statt wie bislang angenommen mehr als zwölf Prozent liegen. Die Margenprognose beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA) wurde mit mehr als elf Prozent ebenfalls um zwei Prozentpunkte gesenkt. Die Erlöse aus eigener Kraft sollen im laufenden Jahr weiter im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen.
Grund für die Prognosesenkung sei eine andauernde Knappheit an Materialien, vor allem bei Stahl und Kunststoff. Damit gingen höhere Preise einher. Daher rechne das Management nun mit "deutlich geringeren Produktionskapazitäten in relevanten Industrien sowie höheren Material- und Frachtkosten in allen Regionen."
Besonders interessant: Die britische Investmentbank HSBC stufte die Aktien des Autozulieferers erst am vergangenen Freitag von "Hold" auf "Buy" hoch mit einem Kursziel, das um einen Euro auf 49 Euro angehoben wurde. Analyst Richard Schramm erklärte dabei, dass im bisherigen Jahresverlauf mit einer unterdurchschnittlichen Kursentwicklung wohl schon viel Skepsis in die Aktien eingepreist sei. Er glaube aber an das Unternehmen. „Wir sehen die diesjährigen Ziele als vollständig erreichbar an“, betonte der Experte auch vor dem Hintergrund des getrübten Branchenbildes im Automobilsektor.
Mit dem heutigen Kursrutsch trübt sich das Chartbild deutlich ein. Die Aktie hatte zuletzt mühsam mit der charttechnisch relevanten 200-Tage-Linie gekämpft. Der Kursrutsch von knapp 20 Prozent erscheint zwar übertrieben, es wäre aber nicht das erste Mal, wenn so eine Übertreibung noch länger andauern würde. Daher sollten Anleger vor einem Einstieg eine Stabilisierung der Aktie abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)