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28.07.2020 Maximilian Völkl

Nordex will Staatshilfe – Aktie unter Druck – und jetzt?

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Nordex

Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat Kreditbürgschaften beim Land Mecklenburg-Vorpommern beantragt. Das Kabinett werde darüber an diesem Donnerstag in einer Sondersitzung beraten und entscheiden, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin. Zur Höhe der beantragten Bürgschaften machte sie keine Angaben.

Nach einem Bericht des NDR geht es um Bürgschaften in Höhe von 350 Millionen Euro. Die Hälfte soll demnach der Bund tragen. Die andere Hälfte sollen auf Hamburg, wo der Konzern seinen Sitz hat, und das Land Mecklenburg-Vorpommern entfallen. In Rostock hat Nordex seine Fertigung. Auf Mecklenburg-Vorpommern käme laut NDR der Löwenanteil der Ländersumme zu – etwas mehr als 100 Millionen Euro, wie der Sender berichtete.

Nordex hatte sich für 2020 einen Umsatz von 4,2 bis 4,8 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 160 bis 240 Millionen Euro vorgenommen, nach 124 Millionen Euro im Jahr davor. Sollte es umfassendere Störungen durch die Pandemie geben, müsse man die Prognose anpassen, hatte der Konzern zum Beginn der Corona-Krise im März mitgeteilt. Die Geschäftsentwicklung unterliege im laufenden Jahr erheblichen Unsicherheiten.

Mitte Juli gab Nordex dann bekannt, dass es einen Einbruch bei den Bestellungen gab. Zwischen April und Ende Juni bestellten Kunden demnach 217 Windenergieanlagen für Projekte mit einer Leistung von zusammen 888 Megawatt - im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 56 Prozent.

Nordex (WKN: A0D655)

Nordex schreibt nach wie vor rote Zahlen. Durch die Coronakrise dürfte sich der Turnaround weiter verzögern. Der Antrag auf Staatshilfe kommt deshalb nicht gänzlich überraschend. Wird er genehmigt, verleiht das finanziellen Spielraum und mehr Zeit. Die Aktie gibt am Nachmittag deshalb zwar nach, das Minus bleibt aber moderat. DER AKTIONÄR hat zuletzt immer wieder auf den spekulativen Charakter bei Nordex hingewiesen. Wer darauf setzt, dass nach der Coronakrise zeitnah der Turnaround gelingt, hält an der Aktie fest.

Mit Material von dpa-AFX

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