Nach den Zahlen zum dritten Quartal ging die Nordex-Aktie wegen des wachsenden Nettoverlusts zunächst in die Knie. Doch bereits im Tagesverlauf konnte der TecDAX-Titel die Verluste komplett wettmachen. Der anhaltende Auftragsboom sorgt weiter für Euphorie – und könnte bald auch die Marge steigen lassen.
Der Auftragseingang kletterte in den ersten neun Monaten um 54 Prozent auf 4,74 Gigawatt – das entspricht einem Volumen von 3,31 Milliarden Euro. Insgesamt stehen damit nun Aufträge im Wert von 8,1 Milliarden Euro in den Büchern. 69 Prozent entfallen auf neue Projekte, 31 Prozent auf den Service.
Der Blick in die Details zeigt: 45 Prozent der neuen Aufträge kamen aus Europa, 34 Prozent aus Nordamerika und 18 Prozent aus Lateinamerika. Drei Prozent fielen im Rest der Welt an. Noch im Vorjahr war Lateinamerika der größte Markt bei den Neuaufträgen. Derweil entfielen bereits satte 40 Prozent der Aufträge auf die neue Turbinengeneration Delta4000.
Mit den zahlreichen Neuaufträgen ist Nordex auf dem richtigen Weg. Trotz weiterhin roter Zahlen konnte die operative Marge im dritten Quartal zumindest bereits gesteigert werden. Nachdem die margenschwachen Altaufträge nun nach und nach abgearbeitet sind, dürfte die Marge in den kommenden Monaten weiter zulegen. Das große Ziel: Im kommenden Jahr könnte Nordex wieder profitabel werden – gelingt das, dürfte auch die Aktie in den Rallyemodus schalten.
Die Aktie trotzt den Profitabilitätssorgen und legt weiter zu. Der große Vorteil: Die Kapitalerhöhung durch Acciona verschafft einerseits Zeit für den Turnaround und andererseits sichert die damit verbundene Übernahmeofferte zu 10,32 Euro je Aktie den Kurs nach unten ab. Das Chance-Risiko-Verhältnis stimmt. Anleger bleiben dabei.