Der Turbinenbauer Nordex will mit einer Sachkapitalerhöhung seine Kapitalstruktur stärken. Dazu sollen Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital umgewandelt werden, der spanische Großaktionär Acciona dürfte seine Beteiligung dadurch weiter ausbauen. Die Aktie reagiert am Donnerstag zunächst nur mit einem leichten Minus auf die Nachricht.
Für einen Beschluss der geplanten Sachkapitalerhöhung werde eine außerordentliche Hauptversammlung am 27. März einberufen. Mit dem Schritt würden sich die jährlichen Zinskosten um rund 46 Millionen Euro deutlich verringern, warb Nordex. Die vorgeschlagene Kapitalerhöhung baue zudem auf der Strategie auf, die Bilanz zu stärken, um diese gegen die kurzfristigen Risiken, denen der Sektor ausgesetzt sei, abzusichern.
Das Grundkapital von Nordex solle durch Ausgabe von bis zu rund 29,26 Millionen neuen Stückaktien um bis zu 13,81 Prozent erhöht werden. Die Kapitalerhöhung erfolge gegen Sacheinlage, hieß es weiter. Gegenstand der Sacheinlage sollen Forderungen von nominal rund 346,7 Millionen Euro sein, die Acciona zustehen. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre sei ausgeschlossen. Zur Zeichnung und Übernahme der neuen Aktien sei ausschließlich der spanische Großaktionär zugelassen, der derzeit knapp 41 Prozent des Grundkapitals hält.
Jefferies positiv
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Nordex daraufhin auf „Buy“ mit einem Kursziel von 16 Euro belassen. Trotz der damit verbundenen Gewinnverwässerung sehe er den Schritt positiv, so Analyst Constantin Hesse. Die Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital werde die Bilanz stärken und Zinsen einsparen.
Nordex verbrennt weiter Geld. Eine Stärkung der Bilanz ist deshalb folgerichtig, zumal so auch Zinszahlungen wegfallen. Dennoch müssen Anleger natürlich auch einmal mehr eine Verwässerung hinnehmen. Damit der Kurs nachhaltig steigt, bleibt entscheidend, dass die Marge endlich besser wird. Nur spekulative Anleger setzen auf dieses Szenario.
Mit Material von dpa-AFX