Die Flut an Meldungen in den vergangenen Wochen hat es bereits angedeutet. Nordex hat auch im zweiten Quartal viele Neuaufträge gewonnen. Am Donnerstag hat der Turbinenbauer nun die Zahlen veröffentlicht. Diese zeigen: Corona-bedingt kam es trotzdem zu einem deutlichen Rückgang. Die Reaktion an der Börse fällt aber verhalten aus.
Von April bis Juni haben Kunden bei Nordex 217 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 888 Megawatt bestellt. Im Vorjahr waren es noch 2.003 Megawatt. Hochgerechnet auf das erste Hablbjahr betrug der Auftragseingang damit 2,53 Gigawatt – nach 3,04 Gigawatt im Vorjahr.
83 Prozent der Aufträge im zweiten Halbjahr kamen aus Europa. Aus Lateinamerika, wo es Aufträge aus Brasilien gab, kamen 17 Prozent. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei inzwischen die neue Turbinengeneration Delta4000. Rund 65 Prozent der Aufträge entfielen im zweiten Quartal bereits auf die neue Baureihe.
„Die globale Wirtschaft wird weiterhin erheblich von der Corona-Pandemie beeinträchtigt, das trifft natürlich auch auf uns, unsere Kunden und Zulieferer zu“, so Nordex-Chef José Luis Blanco. „Umso erfreulicher ist es, dass unsere Kunden ihre Projekte konsequent weiterverfolgen und sich auf den weltweit steigenden Bedarf an regenerativer Energie vorbereiten. Entsprechend erwarten wir auch für das zweite Halbjahr eine starke Nachfrage nach unseren Turbinen und Dienstleistungen.“
Die Rekordjagd bei den Aufträgen ist gestoppt, doch die Zahlen sind in Ordnung. Die Auftragsbücher waren bereits in der Vergangenheit nicht das Problem von Nordex. Vielmehr muss der Konzern an der Profitabilität arbeiten. Die Marge dürfte aber ebenfalls unter der Pandemie leiden. Der Turnaround dürfte sich deshalb weiter verzögern. Die Aktie bleibt nur etwas für spekulative Anleger.