Die Nordex-Aktie kämpft weiter darum, die 10-Euro-Marke wieder zurückzuerobern. Doch trotz der Auftragsflut ist die Stimmung beim Turbinenbauer weiter gedämpft. Die mangelnde Profitabilität und die Krise auf dem Heimatmarkt verunsichern die Anleger. Zudem hallt die Enttäuschung nach dem Windgipfel von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier noch nach.
Die schwache Entwicklung im Heimatmarkt Deutschland setzt Nordex besonders zu. Noch 2017 war der deutsche Markt mit einer installierten Leistung von 724 Megawatt der zweitwichtigste Markt des Konzerns hinter den USA. Zum Vergleich: 2019 wurden im ersten Halbjahr insgesamt lediglich Windkapazitäten von 287 Megawatt installiert. Klar, dass sich dieser Rückgang bei Nordex bemerkbar macht.
Doch trotz der Probleme in Deutschland gilt: Sorgen um die Auslastung muss sich Nordex nicht machen. Dank der Expansion in neue Märkte und der starken internationalen Nachfrage bleiben die Auftragsbücher bestens gefüllt. Allerdings muss der Konzern neue Strukturen aufbauen, was es nicht einfacher macht, den lang ersehnten Sprung in die schwarzen Zahlen zu schaffen – und solange die Margensorgen nicht abebben, dürfte es für die Aktie schwer werden, die nachhaltige Trendwende zu schaffen.
Windkraft ist gefragt. Auch in Deutschland dürfte trotz des enttäuschenden Windgipfels wieder Besserung einkehren – sonst ist ein Erfolg der Energiewende utopisch. Bei Nordex sollten Anleger dennoch nichts überstürzen. Die Volatilität dürfte vorerst hoch bleiben. Der profitable Weltmarktführer Vestas erscheint aktuell als die bessere Wahl.