Die Auftragsbücher von Nordex sind gut gefüllt. Auch im laufenden vierten Quartal hat der Turbinenbauer bereits zahlreiche Neuaufträge vermeldet. Doch ausgerechnet der Heimatmarkt Deutschland bereitet seit Längerem Probleme. Hier stagniert der Windkraft-Ausbau, nun gibt es aber erste Anzeichen für eine Trendwende.
Zum letzten Ausschreibungstermin für Onshore-Windenergieanlagen am 1. Dezember war die Auktion erstmals seit über einem Jahr überzeichnet. Die Bundesnetzagentur hatte ein Volumen von 500 Megawatt angeboten. Dafür gingen 76 Gebote im Umfang von mehr als 600 Megawatt ein. Bezuschlagt wurden 56 Gebote mit einem Volumen von 509 Megawatt, die im Durchschnitt mit 6,11 Cent je Kilowattstunde gefördert werden.
Noch ist es zwar zu früh von einer Trendwende zu sprechen. 2020 soll sich die Lage aber weiter verbessern. Die Regierung will die Genehmigungsverfahren vereinfachen und den Windausbau wieder vorantreiben – denn ohne Windkraft ist die Energiewende kaum umsetzbar. Allerdings beeinträchtigen Regelungen wie der Mindestabstand von Windrädern zu Wohnhäusern den Ausbau nach wie vor.
Die Nordex-Aktie kam zuletzt wieder etwas unter Druck und notiert aktuell an der 12-Euro-Marke. Für eine nachhaltige Rallye muss der Konzern erst beweisen, dass die Aufträge auch profitabel abgearbeitet werden können. Spekulative Anleger setzen darauf, dass dies gelingt und bleiben dabei.