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Noratis-Chef im Exklusiv-Interview: "Wir haben unser Versprechen gehalten"

Noratis-Chef im Exklusiv-Interview:
Foto: Börsenmedien AG
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Thomas Bergmann 11.05.2018 Thomas Bergmann

Die AKTIONÄR-Empfehlung Noratis ist eine der Top-Aktien im Nebenwertesegment Scale. Jetzt will sich das Unternehmen neues Geld beschaffen, um das Wachstum voranzutreiben. DER AKTIONÄR sprach mit Vorstand André Speth über die geplante Kapitalerhöhung.

Noratis ist ein Bestandsentwickler von Wohnimmobilien. Die Gesellschaft kauft Objekte mit technischem und kaufmännischem Entwicklungspotenzial – vorwiegend in Mittel- und Kleinstädten oder am Rand von Ballungszentren –, um diese nach einer erfolgreichen Entwicklung wieder zu veräußern oder im Bestand zu halten.

Mit diesem Geschäftsmodell ist Noratis sehr gut unterwegs. Der Konzernumsatz nach HGB erhöhte sich 2017 auf rund 68 Millionen Euro nach 44,6 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Jahresüberschuss verbesserte sich trotz der Einmalaufwendungen für den Börsengang von 4,2 auf 8,7 Millionen Euro oder 2,97 Euro pro Aktie. Wie von CFO Speth im Dezember angekündigt, wurden 50 Prozent (1,50 Euro) als Dividende ausgeschüttet, was einer Traumrendite von über fünf Prozent entsprach.

Kapitalerhöhung um 876.000 Aktien

Um weiter einkaufen zu können, will Noratis eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 10:3 durchführen. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die Gesellschaft zeitnah einen Deal melden wird. Laut Speth steht eine Transaktion nicht direkt vor dem Abschluss, aber die Pipeline ist gutgefüllt.

Neben dem Geld aus der Kapitalerhöhung rechnet der Finanzvorstand auch mit weiteren Verkäufen im zweiten Halbjahr. Die dürften aber wahrscheinlich erst im vierten Quartal ergebnis- und liquiditätswirksam werden. Dann wird sich auch zeigen, ob die Gutachter bei Noratis gut geschätzt haben. DER AKTIONÄR nimmt an, dass die 99 Wohnungen in Schwarzenbek (Nachricht vom 7. Mai) deutlich über dem Buchwert veräußert worden sind.

Attraktive Nische

Nach Ansicht von Speth besetzt Noratis eine attraktive Nische. Die Kombination aus Projektentwickler und Bestandshalter ermöglicht höhere Gewinne und Dividenden. Deutsche Wohnungsunternehmen sind für ihn per se ein attraktives Asset. Man habe bisher auch alle Versprechen gehalten, unter anderem eine üppige Dividende bezahlt.

Abstauberlimit platzieren

DER AKTIONÄR hatte im Dezember 2017 Noratis bei 18,80 Euro zum Kauf empfohlen und damit noch rechtzeitig vor dem großen Ansturm. Der Kurs kletterte im April sogar auf 29,20 Euro. Die Ankündigung der Kapitalerhöhung belastete aber den Kurs und drückte die Aktie kurzzeitig unter den Stoppkurs des AKTIONÄR. Es wird empfohlen, Noratis auf die Watchlist zu setzen und bei 24 Euro ein Abstauberlimit zu platzieren.

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