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19.10.2023 Maximilian Völkl

Nokia schraubt Ziele nach unten – Crash setzt sich fort

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Nokia

Schwache Zahlen des Wettbewerbers Ericsson hatten die Aktie des finnischen Telekomausrüster Nokia zuletzt bereits unter Druck gesetzt. Nun hat der Konzern selbst enttäuscht. Der ohnehin angeschlagene Wert verliert am Donnerstag noch einmal rund zehn Prozent und notiert so tief wie seit 2021 nicht mehr.

Nokia gab zum einen bekannt, dass ein neues Sparprogramm aufgesetzt wird. Dazu sollen bis zu 14.000 Stellen abgebaut werden. Bis Ende 2026 will Konzernchef Pekka Lundmark zwischen 800 Millionen und 1,2 Milliarden Euro weniger ausgeben, um das Langfristziel einer operativen Marge von 14 Prozent zu schaffen. Für das laufende Jahr schraubte der Manager unterdessen erneut die Erwartungen herunter.

Aktuell beschäftigt Nokia 86.000 Mitarbeiter. Der Plan sieht Personalstreichungen von bis zu 15 Prozent vor. Es werde erwartet, dass das Programm zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahl auf 72.000 bis 77.000 Mitarbeiter führen werde, hieß es.

Wegen ausgebliebener Geschäfte rechnet Lundmark außerdem nur noch mit dem Minimum der Umsatzprognose: „Wir peilen das untere Ende unserer Umsatzspanne für 2023 an.“ Bislang will Nokia 23,2 bis 24,6 Milliarden Euro erlösen, wobei das untere Ende bei konstanten Wechselkursen gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von vier Prozent entspricht. Die bereinigte operative Marge dürfte durch die derzeitigen Sparmaßnahmen in der Mitte der angepeilten Spanne von 11,5 bis 13,0 Prozent liegen. Bereits zum ersten Halbjahr hatte Nokia seine Jahresziele gesenkt.

Jefferies vorsichtig

Dass die Jahresziele nicht noch einmal gesenkt wurden, könnte nach Vermutung von Jefferies-Analyst Janardan Menon an neu abgeschlossenen Deals liegen. Allerdings bleibt der Branchenexperte skeptisch: „Diese Verträge haben sich mehr als ein Jahr hingezogen und selbst wenn sie unterzeichnet worden sind, könnte das untere Ende der Spanne eine Herausforderung werden.“

Schwaches Q3

Bei Nokia brach der Nettoerlös im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um ein Fünftel auf knapp fünf Milliarden Euro ein. Zum einen belasteten ungünstigere Wechselkurse den Umsatz. Doch auch das Segment rund um die Ausrüstung von Mobilfunkanbietern in Nordamerika läuft alles andere als rund. Kunden achten auf ihre Kosten und bauen erst ihre Bestände auf, bevor sie neue Komponenten bestellen, wie Nokia erläuterte.

Das bereinigte operative Ergebnis brach um mehr als ein Drittel auf 424 Millionen Euro ein und verfehlte damit die durchschnittlichen Analystenschätzungen bei Weitem. Unter dem Strich verdiente Nokia auf vergleichbarer Basis 299 Millionen Euro nach 551 Millionen im Vorjahr.

Nokia (WKN: 870737)

Rückläufige Umsätze, ein schwaches Branchenumfeld und das miese Chartbild: Anleger sollten nach wie vor einen Bogen um die Nokia-Aktie machen.

Mit Material von dpa-AFX

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