Nach wie vor wartet die Nokia-Aktie auf den Ausbruch. Seit knapp zwei Jahren pendelt der Kurs im breiten Seitwärtstrend zwischen 5,00 und 7,50 Euro. Im August hat der Titel die untere Begrenzung des Korridors getestet. Seitdem geht es aber wieder bergauf. Am Freitag wurde nun der Abschluss eines Milliarden-Deals verkündet.
Bereits im August hatte Nokia beschlossen, sich von seiner Kartensparte Here zu trennen. Netto bekommen die Finnen 2,55 Milliarden Dollar. Neuer Eigentümer sind die deutschen Autobauer Audi, BMW und Daimler. Mit dem eigenen Kartendienst wollen sich die Konzerne unabhängiger von den wenigen anderen globalen Anbietern wie Google oder TomTom aufstellen.
Digitale Karten sind ein Schlüssel-Element für den Verkehr mit selbstfahrenden Autos. Auf Grundlage der bisherigen Nokia-Sparte wollen die deutschen Autobauer nun eine Plattform mit Zugang für andere Hersteller aufbauen. Auch der Fahrdienst-Vermittler Uber sowie mehrere chinesische Unternehmen sollen bei der Here-Auktion mitgeboten haben.
Übernahme besiegelt
Am Dienstag haben die Aktionäre von Nokia die Übernahme von Alcatel-Lucent gebilligt. Die beiden Unternehmen erhoffen sich dadurch Einsparungen in Höhe von 900 Millionen Euro. Die Analysten sehen in dem Zusammenschluss sogar Potenzial für noch mehr Synergien. Der Aufwärtstrend der Aktie sollte sich deshalb fortsetzen. Anleger können auf einen Sprung über die obere Begrenzung des Seitwärtstrends bei 7,50 Euro spekulieren. Dann wären Anschlussgewinne möglich.
Bei den deutschen Autobauern favorisiert DER AKTIONÄR derweil weiterhin Daimler. Doch auch BMW ist gut aufgestellt. Vor allem im Bereich Elektromobilität haben die Bayern Vorteile und können auf starkes Wachstum hoffen.
(Mit Material von dpa-AFX)