Der US-Star-Ökonom Robert Shiller hat bereits frühzeitig vor der Dotcom-Blase und dem Immobilien-Crash 2008 gewarnt. Nun schlägt der Yale-Ökonom erneut Alarm und warnt vor einer starken Überbewertung der Aktienmärkte und weiteren Problemen.
Robert Shiller äußert sich im Handelsblatt-Interview besorgt und sieht eine massive Überbewertung besonders bei US-Aktien – „der Aktienmarkt könnte um bis zu 50 Prozent korrigieren“, so Shiller. Als größten Sprengstoff sieht er aktuell die steigenden Inflationsraten.
Shiller hat eine eigene Kennzahl entwickelt, das so genannte Shiller-KGV. Nach dieser Kennzahl sind die Bewertungen aktuell die zweithöchsten seit mehr als 100 Jahren. Nur zur Dotcom-Blase im Jahr 2000 waren die Bewertungen höher.
Zudem sieht er keine Notwendigkeit für weitere volkswirtschaftliche Stimuli, da die US-Wirtschaft sich gut erholt und fast Vollbeschäftigung herrscht. Möglicherweise könnten die zusätzlichen Geldspritzen sogar schaden, da sie die Blase weiter befeuern.
Shiller ist bekannt für seinen kritischen Geist und hat mehrfach bewiesen, dass er sein Handwerk versteht. Gleichzeitig gibt der Ökonom zu, dass es heute viel schwieriger ist als noch vor einigen Jahren, eine genaue Prognose abzugeben. Wann genau der Crash kommt und um wie viel Prozent es tatsächlich nach unten geht, kann auch er nicht sagen. Er gab außerdem zu, dass auch der Einfluss der kleinen, aber mächtigen Gruppe der institutionellen Marktteilnehmer weniger wird und private Anleger an Bedeutung gewinnen.