Die japanischen Autobauer Nissan und Honda streben einem Pressebericht zufolge wegen des harten Wettbewerbs bei Elektroautos einen Zusammenschluss an. Die beiden Konzerne wollten in Verhandlungen über einen solchen Schritt einsteigen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Dienstagabend unter Berufung auf eigene Informationen. Die Unternehmen wollten ihre Kräfte zusammenlegen, um besser im harten Konkurrenzkampf bei Elektroautos gegen den US-Pionier Tesla und gegen chinesische Elektroautobauer bestehen zu können. In den USA gehandelte Papiere von Honda kletterten um 4 Prozent, solche von Nissan um 17 Prozent.
"Unser erster Eindruck ist, dass eine Fusion negativ für Honda, aber positiv für Nissan und Mitsubishi Motors sein könnte“, sagte Arifumi Yoshida, Analyst bei Citi, in einer Mitteilung an Kunden.
Honda und Nissan spielten eine Holdingstruktur durch, die auch den Anbieter Mitsubishi einbeziehe, bei dem Nissan der größte Aktionär ist. Schon bald solle eine Absichtserklärung unterzeichnet werden. Wie viele Anteile die jeweiligen Unternehmen am neuen Konstrukt hielten, solle später entschieden werden.
Jefferies hat bereits reagiert und die Einstufung für Renault mit Blick auf eine etwaige Fusion des Partners und Großaktionärs Nissan mit Honda mit einem Kursziel von 55 Euro auf "Buy" belassen. Analyst Philippe Houchois machte in einer ersten Einschätzung am Mittwoch überwiegend positive Folgen für Renault aus. So könnten die Franzosen ohnehin zum Verkauf stehende Nissan-Aktien zu einem höheren Preis abstoßen und somit auch die Liquidität in der Nissan-Aktie erhöhen. Mit einem verringerten Anteil an dem neuen großen japanischen Autobauer könne Renault zudem an Synergien und höheren Erträgen des neuen Konzerns partizipieren. Ein Tausch ihrer Anteile am jeweils anderen würde für Renault einen 15-prozentigen Aktienrückkauf ohne einen Cash-Abfluss bedeuten.
Ein klarer Beweis der Vorteile einer Fusion ist erforderlich, damit die Kurse der betroffenen Automobil-Hersteller weiteres Aufwärtspotenzial eingeräumt bekommen. Aktuell ist weder Honda noch Nissan ein Kauf.
Enthält Material von dpa-AFX