Nachdem die Nio-Aktie in den vergangenen Monaten stetig gefallen war und Anfang August kurz davor stand, ein neues Mehrjahrestief zu erreichen, ist die aktuelle Stärke der Aktie angesichts der Nachricht über neue Importzölle aus Kanada bemerkenswert. Könnte dies der Beginn einer Trendwende sein?
Die kanadische Regierung hat Importzölle von 100 Prozent auf Elektroautos aus China angekündigt. "Akteure wie China haben sich entschieden, sich einen unfairen Vorteil auf dem globalen Markt zu verschaffen", sagte Premierminister Justin Trudeau am gestrigen Montag.
Es wäre also nur logisch gewesen, dass die Nio-Aktie daraufhin ordentlich unter die Räder gekommen wäre. Doch die Realität sieht anders aus. Der Kurs fiel am gestrigen Montag um gerade einmal 1,2 Prozent, was die Aktie am heutigen Dienstag mit einem vorbörslichen Plus von rund 1,5 Prozent wieder wettmacht.
Anleger könnten nun also davon ausgehen, dass die Nio-Aktie ihren Boden gefunden hat und alles Schlechte bereits eingepreist ist. Dem muss jedoch der Wind aus den Segeln genommen werden. Die Nio-Aktie hat noch sowohl den GD50 bei aktuell 4,28 Dollar als auch die Abwärtstrendlinie seit Anfang Mai bei aktuell 4,24 Dollar als Widerstände vor sich.
Doch selbst wenn sie diese überwinden sollte, würde erst ein Ausbruch über das Hoch vom 31. Juli bei 4,62 Dollar den Aufwärtstrend bestätigen. Bis dahin könnte es sich bei der aktuellen Bewegung auch nur um die Ausbildung eines tieferen Hochs handeln.
Die Stärke der Nio-Aktie ist auf jeden Fall bemerkenswert. Anleger sollten jetzt aber keine voreiligen Schlüsse ziehen, sondern sich noch etwas in Geduld üben, bevor sie einen Einstieg in Erwägung ziehen.