2021 war charttechnisch gesehen ein Jahr der Korrektur für den chinesischen Elektroauto-Hersteller. Analysten haben unterm Strich ihre Kursziele unterdessen kaum gesenkt. Das durchschnittliche Ziel für die Nio-Aktie impliziert derzeit eine Verdopplung. Für diesen Optimismus gibt es gute Gründe. Anleger sollten trotzdem nicht übermütig werden.
Edison Yu (Deutsche Bank) stellte diese Woche seine „Comeback-Roadmap“ für Nio vor. Dazu zählen: die Auslieferung der ersten ET7-Limousinen im März, weitere neue Modelle im Laufe des Jahres, ein verbesserter Fahrassistent und möglicherweise bessere Batterien gegen Ende des Jahres. Dann könnten laut Yu 70 Dollar pro Nio-Anteil drin sein.
Der Analysten-Konsens für den Kurs von Nio liegt derzeit bei knapp 60 Dollar, während die Aktie knapp unter 30 Dollar gehandelt wird.
Die Aktie würde vom aktuellen Niveau aus schon 100 Prozent bringen, sollte sie nur ihre alten Hochs von 2021 wieder erreichen. Das Problem: Yu argumentiert rein mit fundamentalen Treibern. Unterdessen ist das Sentiment für China-Werte angeschlagen. Dazu kommt, dass Unternehmen, die voraussichtlich noch einige Quartale rote Zahlen schreiben werden, derzeit nicht unbedingt zu den Favoriten der Anleger gehören. Auch Nio fehlt es klar an Momentum. Langfristig bleibt Nio spannend. DER AKTIONÄR beobachtet die Entwicklung aber vorerst von der Seitenlinie, nachdem eine kleine Spekulation auf eine charttechnische Wende ausgestoppt wurde.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.