Es ist so weit: Die lang ersehnte „Nintendo Direct“ beginnt in wenigen Minuten. Heute um 15 Uhr stellt der japanische Gaming-Konzern die neue Nintendo Switch 2 vor. Die Aktie von Nintendo ist seit Jahresbeginn um 14 Prozent gestiegen und notiert aktuell bei 64,50 Euro. Lohnt es sich noch auf den Zug aufzuspringen?
Update:
Die neue Switch-2-Konsole wird am 5. Juni 2025 auf den Markt kommen. Sie wird mit neuen Multiplayer-Funktionen ausgestattet sein, die es Spielern ermöglicht, mit Besitzern der ersten Generation Switch zu spielen. Titel wie das neue Mario Kart, Mario Kart World, sollen ebenfalls pünktlich zum Verkaufsstart erscheinen. Die Konsole wird 469,99 Euro kosten, was etwas über den Schätzungen der Experten liegt. Zum amerikanischen Börsenstart stieg die Aktie an der OTC-Börse um 3 Prozent.
Breits im vergangenen Jahr legte der Aktienkurs von Nintendo um über 30 Prozent zu. Das Unternehmen erreichte zeitweise eine Marktkapitalisierung von 100 Milliarden Dollar. Analyst Pelham Smithers warnt jedoch davor, dass die Aktie nach der Veröffentlichung der neuen Konsole weniger attraktiv für Anleger sein könnte, es sei denn, die Switch 2 übertrifft die Markterwartungen. Er bezeichnet die aktuelle Situation als ein klassisches "Buy the Rumors, Sell the News"-Ereignis. Seit dem Allzeithoch von 74,72 Euro Mitte Februar hat die Aktie um 12 Prozent korrigiert, was jedoch noch Raum lässt, falls die neue Switch-Konsole positiv überzeugen kann.
Deshalb werden kurzfristige Impulse für den Aktienkurs vor allem vom Preis der neuen Konsole abhängen, der die Nachfrage maßgeblich beeinflussen wird. Experten spekulieren auf einen Preis von 400 Dollar, um genau 100 Dollar teurer als die erste Switch-Generation. Des Weiteren wird die Spieleauswahl entscheidend sein: Titel wie Mario Kart oder The Legend of Zelda: Breath of the Wild könnten für hohe Verkaufszahlen sorgen.
Langfristig bleibt die Entwicklung der Aktie von zwei Faktoren abhängig: Erstens den anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und anderen Märkten, insbesondere den von Donald Trump verhängten Importzöllen. Zweitens hängt es davon ab, wie viele Konsolen Nintendo in den kommenden Jahren absetzen kann und ob die Switch 2 als Allround-Paket überzeugen kann.
Seit 2017 konnte Nintendo rund 150 Millionen Einheiten der ersten Switch-Generation verkaufen. Analyst Minami Munakata von Goldman Sachs erwartet, dass Nintendo im ersten Jahr nach Markteinführung mehr als 10 Millionen Konsolen der neuen Generation ausliefern wird.
Nach der heutigen „Nintendo Direct“ bleibt deshalb abzuwarten, wie der Aktienkurs auf die Vorstellung der Switch 2 reagiert und ob sich das Event als "Buy the Rumors, Sell the News"-Moment herausstellt. Beim Mini-Long mit der WKN SY6ZD4 gilt weiterhin: Gewinne laufen lassen.