Nach den Zahlen am Donnerstag gehörte die Aktie von Nike am Freitag zu den größten Verlierern auf dem Parkett. Und auch am Montag setzt das Papier des Sportartikelherstellers ihre Talfahrt fort. Und dennoch: Die Analysten sehen auf dem aktuellen Niveau Zeit zum Einstieg.

Zwar hat Nike mit seinem Zahlenwerk besser abgeschnitten als befürchtet, der schwache Ausblick belastet jedoch nach wie vor den Kurs. Nike kämpft immer noch mit dem Abbau hoher Lagerbestände und dem sich ausweitenden Handelskonflikt – der Strategiewechsel läuft gerade erst an.
Konzernchef Elliott Hill erwartet im laufenden Quartal auch wegen der Zölle auf Produkte aus China und Mexiko einen starken Rückgang der Bruttomarge zum Vorjahr. Auch der Umsatz soll im mittleren Zehn-Prozent-Bereich sinken. Künftig sollen ein stärkerer Fokus auf Sport und das stationäre Handelsgeschäft wieder für Besserung sorgen.

Dennoch halten Jefferies und die DZ Bank die Aktie für unterbewertet.
Bei dem Sportartikelkonzern setze der richtige Konzernchef die richtige Strategie mit dem richtigen Gespür für Dringlichkeit um, schrieb Analyst Randal Konik in einer Studie. In Anlehnung an den gewohnten Werbeslogan "Just Do It" formuliert er seinen Rat "Just Buy It". Anleger sollten also zugreifen bei der Nummer-1-Marke in einer vielversprechenden Branche. Sein Kursziel lautet 115 Dollar.

Die DZ Bank hat den fairen Wert für Nike nach Zahlen von 84 auf 81 Dollar gesenkt, die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Der US-Sportartikelhersteller habe gut abgeschnitten, schrieb Analyst Aristotelis Moutopoulos. Für geduldige Investoren biete die eingeleitete Kehrtwende vielversprechende Möglichkeiten. Die verstärkte Ausrichtung auf den Sportbereich sowie die Strategie, weniger Preisnachlässe zu gewähren, zeigten erste positive Anzeichen. Kurzfristig jedoch stellten die Kosten für den Transformationsprozess und die Importzölle der US-Regierung gegenüber China und Mexiko Unsicherheitsfaktoren dar.
Aufbruchstimmung sieht anders aus. Es verwundert nicht, dass die Aktie nach den Zahlen erneut schwächer tendiert. Der Turnaround scheint sich zu verzögern. Dennoch: Die Analysten blicken nach vorne. Der neue CEO und sein Team sollten die richtigen Schritte eingeleitet haben. Langfristig interessant!
Enthält Material von dpa-AFX